PC-Hersteller geraten unter Druck

PC-Hersteller geraten unter Druck Internet-Geräte machen den herkömmlichen Computern Konkurrenz

19.03.1999
MÜNCHEN (CW) - Die goldenen Zeiten für die PC-Hersteller sind vorbei. Nach Ansicht vieler Analysten werden Internet-Set-top- Boxen oder auch Bildschirmtelefone mit Internet-Funktionen den herkömmlichen Computern in Zukunft Marktanteile streitig machen.

Auf der Directions Conference der International Data Corp. (IDC) am 2. März in San Franzisko prophezeiten die Marktauguren einen deutlichen Aufschwung für die PC-Konkurrenz. Internet-Geräte mit grundlegenden PC-Funktionen, wie zum Beispiel Set-top-Boxen oder Bildschirmtelefone, seien eine brauchbare und vor allem billigere Alternative zum PC, so der einhellige Tenor der Experten.

Nach einer Marktforschungsstudie von Jupiter Communications Inc. werden im Jahr 2002 fünf Millionen Set-top-Boxen in US-Haushalten stehen. Laut Sean Kaldor, Vice-President von IDC, sollten die Hersteller ihre Internet-Geräte speziell auf bestimmte Applikationen und Kundenbedürfnisse zuschneiden. Die Killerapplikation der Set-top-Boxen bleibe das Fernsehen. Die Internet-Funktionalität bietet zusätzlichen Nutzen.

Die Vorteile der Set-top-Boxen liegen im Preis und in der Handhabung. So rechnen die Experten mit Kosten von unter 400 Dollar pro Gerät. Außerdem achten die Hersteller wesentlich mehr darauf, leicht zu bedienende Geräte mit einer verständlichen Anleitung auf den Markt zu bringen.

Der Druck auf die PC-Hersteller wird immer größer. Zwar verspricht der Markt nach wie vor gute Wachstumsaussichten, gerade im Segment der Billigcomputer. Aber um den Kunden ihre Geräte schmackhaft zu machen, müssen die Hersteller zusätzliche Serviceleistungen anbieten. Laut PC-Analyst Bruce Stephen wird sich der Kampf um den Käufer auf den Dienstleistungsbereich Internet-Service verlagern.