Produziert wird kuenftig nur noch in Irland

PC-Direktvertreiber Dell baut in Europa Niederlassungen ab

27.08.1993

MUENCHEN (CW/IDG) - Kostengruende zwingen die Dell Computer Corp., die europaeischen Aktivitaeten zusammenzufassen. Niederlassungen in Finnland und Italien werden geschlossen. Deutschland baut Produktion und Support ab.

Fuer den einstigen Direktverkaufs-Highflyer Dell wird die Luft im PC-Markt duenner. Das Unternehmen musste im zweiten Quartal einen deutlichen Verlust hinnehmen. Wie bei vielen schnell wachsenden Unternehmen stiegen offenbar mit dem Erfolg die fixen Kosten rapide an. Dem Bemuehen, die Ausgaben zu reduzieren, fallen nun auch einige Niederlassungen zum Opfer.

"Dell hat in Europa bisher 14 Laender bedient, in denen Funktionen parallel aufgebaut wurden. Wir wollen jetzt besonders die administrativen Bereiche zentralisieren", erklaert Hubert Frohne, Marketing-Direktor der Langener Dell Computer GmbH. Ausserdem werden die Rechner nur noch in Irland produziert. Im Rahmen der Restrukturierung der europaeischen Aktivitaeten sollen die finnische und die italienische Dell-Tochter geschlossen werden. Ferner wurde die geplante Eroeffnung einer Niederlassung in Daenemark auf Eis gelegt.

Auch Deutschland bleibt nicht aussen vor: Die Produktion wird ganz und der Support teilweise nach Irland verlagert. Praktisch bedeutet das fuer den Dell-Kunden: Wer die Hotline ausserhalb der Zeiten zwischen acht und 18 Uhr in Anspruch nimmt, erhaelt die Unterstuetzung kuenftig aus Irland, wo ihm laut Frohne ein deutschsprachiger Mitarbeiter zur Verfuegung steht.

Die personellen Konsequenzen des Kostenabbaus sind ueberschaubar. Europaweit sind von den Restrukturierungsaktionen 30 Mitarbeiter betroffen, die entweder eine Kuendigung erhalten, oder, so Frohne, andernorts eingesetzt werden.