PC-Angebot ist noch immer nicht einheitlich IBMs PC-Abteilung hat 1994 eine Milliarde Dollar Verlust gemacht

10.03.1995

MUENCHEN (CW) - IBMs PC-Abteilung hat im vergangenen Jahr ein Minus von einer Milliarde Dollar gemacht. Allein 600 Millionen Dollar mussten fuer Lagerbestaende abgeschrieben werden - eine stolze Summe im Vergleich zum Gesamt-PC-Umsatz von zehn Millarden Dollar.

Verantwortlich sei dafuer vor allem Richard Thoman, der Chef der PC-Company, der vor seinem Wechsel zu IBM keine Erfahrungen im Computermarkt hatte, schreibt das "Wall Street Journal". Er habe mit uebervorsichtigen Verkaufsschaetzungen und anderen Planungsfehlern die Produktion so behindert, dass auch im vierten Quartal Lieferengpaesse die Kunden vergraetzt haetten. IBM habe weltweit die Fuehrungsposition abtreten muessen, und in den USA sei man vom Platz zwei auf den vierten Rang zurueckgefallen.

Die Umstellung auf die PC-Baureihen "Serie 300" und "Serie 700" sei eine willkuerliche und schlecht vorbereitete Entscheidung gewesen - von einer einheitlichen Modellpolitik koenne keine Rede sein. Insgesamt verliere IBMs Bilanz damit etwas von dem leichten Glanz, den die guten Umsaetze und Gewinne des vierten Quartals gebracht haetten, schreibt der Brancheninformationsdienst "Computergram". Denn mit dem Verlust, den die zukunftstraechtige PC-Company gemacht habe, zeigt sich auch, dass IBM allein vom guten Absatz der Grossrechnerhardware und -software profitiert habe.