Patch-Management vermeidet Flickwerk

10.05.2005
Von Ergün Kocatürk

Vor allem bei Sicherheitssoftware wird es kritisch, wenn Fehler auftreten oder aktuelle Patches nicht installiert sind. Elektronische Schädlinge wie beispielsweise Würmer nutzen in der Regel bekannte Schwachstellen, um sich im System festzusetzen. Bei rund 90 Prozent aller erfolgreichen Attacken verschaffen sich die Angreifer Zugang auf Firmennetze, indem sie hinlänglich bekannte Sicherheitslücken ausnutzen, für die oft bereits Patches zur Verfügung stehen.

Ein unzureichender Schutz vor Viren, Würmern oder Angriffen von Hackern kann fatale Folgen haben: So schätzt zum Beispiel CNET News, dass der Wurm "SQL Slammer" bereits innerhalb der ersten Tage weltweit einen Produktivitätsausfall in Höhe von 950 Millionen bis 1,2 Milliarden Dollar zur Folge hatte. Viele Unternehmen wissen zwar, dass Sicherheitslücken erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen können, die nötigen Schutzmaßnahmen werden aber trotzdem nicht immer und vor allem selten rechtzeitig ergriffen. Dabei ließen sich laut Computer Emergency Response Team (Cert) durch aktives Patch-Management 95 Prozent aller Sicherheitslücken schließen.

Weiteres Gefahrenpotenzial entsteht durch neue Technologien. So wurde zum Beispiel laut Gartner im Jahr 2004 die Mehrheit der Firmen-Notebooks mit WLAN-Anschlüssen ausgestattet. Diese Übertragungstechnik schafft zusätzliche Sicherheitsrisiken. Daneben entstehen auch durch Web-Services neue Angriffsflächen für die Tools von Hackern.

Eine schnelle Verteilung von Software-Updates wird jedoch allein schon aufgrund der hohen Anzahl von Patches und Service Packs, die von den verschiedenen Hersteller bereitgestellt werden, nahezu unmöglich gemacht. Dies gilt auf jeden Fall, wenn Unternehmen auf die Turnschuh-Administration zurückgreifen und neue Softwareflicken jeweils manuell installieren. Auf diese Weise nehmen Installationen oft Tage oder sogar Wochen in Anspruch. Automatisierte Lösungen sind deutlich schneller.