Passwords

15.10.1976

Was haben wir da für einen Aufwand getrieben. Datensicherungsfunktionen noch und noch. Ist ja wohl auch nötig, meinten wir.

Also Passwords für das Anmelden am Terminal, aber auch für das Aufrufen bestimmter Programme. Neuerdings gar mehr noch: Regelmäßige Abfrage weiterer der Reihenfolge vorgegebener Namen-Serien zu entnehmender Codes - nur um wirklich Schlimmes zu vermeiden. Dazu Berechtigungstabellen. Vor allem aber systematische Neuvergabe von Passwords aller Art in regelmäßigen Zeitabständen. Denn Gewöhnung verführt. Und über die Zeit erhöht sich jedes Risiko. Meinen wir auch heute noch.

Die Anwender aber jammerten: Wie soll man sich all die Codes und Decknamen merken, wenn sie sich nicht am Kosenamen der Ehehälfte orientieren oder am eigenen Geburtstag - andere Gedenktage behält man ja ohnehin nicht. So schrieb sich jeder seine geheimen Tabellen der ihm zugeordneten Passwords - und die Spickzettel liegen entweder frei herum oder werden meist irgendwo vergessen.

Wegen solcher Schlamperei immer wieder Untätigkeit, weil unser System ja so sagenhaft sicher ist. Mich würde es also nicht wundern, wenn demnächst direkt an den Abteilungs-Terminals alle Passwords als Tabelle öffentlich ausgehängt werden, damit man die Hieroglyphen nicht immer wieder vergißt und endlich wieder effizient gearbeitet werden kann. Mfg.

Sebastian Trauerwein

Abt. EDV und Org.