Passen Diplom und Schwimmabzeichen zusammen?

15.11.2001
Auf dem Literaturmarkt gibt es inzwischen eine unüberschaubar gewordene Flut von Bewerbungsratgebern unterschiedlicher Qualität. Einen kompakten Überblick über die wichtigsten Etappen bei der Jobsuche gab der Personalexperte Claus Peter Müller-Thurau Studierenden der Ludwig-Maximilians-Universität München mit auf den Weg.

Dass das Schwimmabzeichen nicht zu den Bewerbungsunterlagen für einen Bürojob gehört, scheint selbstverständlich. "Es gibt aber immer wieder Bewerber, die nicht sicher sind, welche Qualifikationsnachweise in die Mappe gehören", erzählt der Personalexperte Müller-Thurau in einem zweistündigen Abendvortrag an der Universität München. Auch andere absolute "Dont´s" ignorieren Bewerber immer wieder und landen so auf dem Stapel der Absagen. ",Kundenfreundlichkeit‘ heißt das Zauberwort", so der Personalexperte. Kunden seien in diesem Fall die Personalentscheider, die eine ordentliche und vollständige Bewerbungsmappe erwarten.

Darunter versteht der Personaler:

  • eine einfache Plastikmappe, aus der die Blätter problemlos herausgenommen werden können (beispielsweise zum Kopieren) und keine überdimensionierten Mappen

  • einzelne Blätter sollten nicht in Prospekthüllen hineingesteckt werden

  • das erste Blatt der Bewerbungsmappe ist der Lebenslauf inklusive aufgeklebtem Foto

  • optional kann die nächste Seite die sogenannten Soft Skills des Bewerbers aufzeigen; diese sind aber nicht aus den Stellenanzeigen der Unternehmen abzuschreiben, sondern ehrlich und am besten mit Beleg anhand von praktischen Tätigkeiten aufzuführen

  • anschließend ist das aktuellste Arbeitszeugnis, danach alle anderen Nachweise über berufliche Tätigkeiten einzuheften

  • zuletzt kommen Zeugnisse aus Universität und Schule, falls vorhanden Nachweise über Weiterbildungsmaßnahmen

  • Das persönliche Anschreiben gehört als loses Blatt auf die Mappe. Keinesfalls sollte es eingeheftet werden, da es juristisch in das Eigentum des Empfängers übergeht, während die Mappe mit den anderen Unterlagen im Eigentum des Bewerbers verbleibt.

Personaler in deutschen Unternehmen erwarten den Lebenslauf in chronologischer Abfolge, erklärt Müller-Thurau weiter. "Kandidaten, die sich bei international tätigen Unternehmen bewerben, können einen zweiten Lebenslauf in englischer Sprache beilegen. Dieser beginnt mit der Gegenwart und listet Schritt für Schritt die früheren Tätigkeiten auf.

Ausführliche Informationen und Tipps rund um die Bewerbung – vom richtigen Lesen der Anzeigen bis zum zweiten Vorstellungsgespräch - gibt es im Bewerbungs-ABC von Young Professional.