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Paris erwägt sanfte Migration auf Linux

15.10.2004

Die Stadt Paris wird bei der Aktualisierung ihrer IT-Systeme weder komplett auf Open-Source noch völlig auf Microsoft setzen. Wie ein Sprecher erklärte, will die Stadtverwaltung zwar ihre Abhängigkeit von Softwarelieferanten mit "De-fakto-Monopolen" reduzieren, erachtet aber eine sofortige Umstellung der rund 17.000 Rechner auf Open-Source-Software als zu kostspielig. Die Stadt berief sich dabei auf eine Auftragsstudie des Consulting-Unternehmens Unilog, der zufolge bei einem kompletten Umstieg auf Open Source ein Großteil der veralteten Computer erneuert werden müsste. Außerdem würde sich trotz der hohen Kosten keine Verbesserung des Services ergeben.

Stattdessen akzeptierten die Verantwortlichen die von Unilog empfohlene Lösung, sich bei den IT-Systemen schrittweise alternativen Anbietern zuzuwenden. Die Stadt soll sich darauf vorbereiten, die Kontrolle über die eigene Softwareentwicklung zu übernehmen und ihre Abhängigkeit von Zulieferern zu reduzieren, erklärte der für die Verwaltung verantwortliche stellvertretende Bürgermeister von Paris, Francois Dagnaud.

Um die vorhandene IT-Landschaft mit über 17.000 PC-Arbeitsplätzen, 400 Servern und rund 600 Anwendungen auf den neuesten Stand zu bringen, hat die französische Landeshauptstadt für die Jahre 2004 bis 2007 ein Budget von 160 Millionen Euro veranschlagt. Wegen der knappen Kassen und der steigenden Nachfrage nach E-Government-Lösungen muss die Stadt aber jeden verplanten Cent rechtfertigen. (mb)