Wie Windows 10 auf dem Mac läuft

Parallels, VMware & Bootcamp

20.03.2016
Von 
Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.
OS X 10.10 statt Windows 10. Aber manchmal muss man doch beides benutzen. So kommt Windows 10 auf den Mac und so zäh läuft es.

Nicht wenige Mac-Anwender nutzen Windows auf dem Mac - etwa für das Steuerprogramm Elster. Aber auch manch alter Spieleklassiker oder proprietäres Grafikprogramm macht die Nutzung von Bootcamp und Parallels unumgänglich. Für Nutzer von Windows 7 und Windows 8 ist das Upgrade auf das neue Windows 10 jetzt sogar kostenlos möglich. Das Betriebssystem bietet eine neue Optik und viele interessante Verbeserungen - nicht zuletzt gibt es wieder ein Startmenü und einen komplett neu entwickelten Webbrowser. Wie unsere ersten Erfahrungen mit Windows 10 zeigen, können aber bei der Installation einige Probleme auftreten. Zu unserer Überraschung hatten wir sowohl unter Parallels als auch unter Bootcamp mit verschiedenen Hindernissen zu kämpfen.

Drei Methoden: Download als ISO-Datei, Windows Update oder Installation per Media Creation Toolkit

Nutzer eines aktuellen Windows 7 und Windows 8.1 hat Microsoft schon vor einigen Wochen auf das neue System hingewiesen. Über eine Schaltfläche in der Taskleiste konnte man sich das Update „reservieren“. Die Aktualisierung von Windows ist dann per Windows Update möglich. Ähnlich der bereits länger verfügbaren Preview-Version von Windows 10 kann man das neue Windows-System aber als komplette ISO-Datei herunterladen - die man direkt verwenden oder als Boot-DVD brennen kann. Auch ohne gültigen Aktivierungscode kann man dann eine Testversion installieren und sich Windows 10 unverbindlich ansehen. Der Download ist über die Windows-Webseite möglich. Alternativ gibt es ein Installationsprogramm, eigentlich „Media Creation Kit“genannt.

Dieses startet wahlweise eine Sofort-Installation oder erstellt einen bootfähigen USB-Stick für die Installation auf mehreren Rechnern. Wie bei früheren Windows-Versionen muss man dabei auf die Version achten: So kann eine 32-Bit-Version von Windows 7 oder Windows 8 nur auf eine 32-Bit-Version von Windows 10 aktualisiert werden, was ebenso für die 64-Bit-Versionen gilt. Nur noch zwei Versionen sind verfügbar, die Version Home und die Version Pro.

Installation mit Bootcamp

Windows 10 wird von Apple noch nicht offiziell unterstützt, das System ist aber mit Bootcamp kompatibel. Das Tool behandelt das Installationsmedium übrigens wie eine Version von Windows 8, sowohl ISO-Datei, USB-Stick als auch DVD werden unterstützt. Die Kompatibilität ist aber wie bei Windows 8 auf neuere Macs beschränkt und nur bei neueren Macs kann man über Apples Tool die Installation starten. Ältere Macs wie Mac Minis vor 2011 bleiben ebenso außen vor wie Macbooks Pro vor 2012 oder iMacs vor 2010. Die Hardwareanforderungen von Windows 10 erfüllen eigentlich auch viele ältere Macs, so ist eine CPU mit mindestens 1 GHz und eine Grafikkarten mit Unterstützung von DirectX 9 die zurückhaltende Mindestanforderung.

Der benötigte Festplattenspeicher hängt von der Version ab: Die 32-Bit-Version beansprucht mindestens 16 GB Speicherplatz, die 64-Bit-Version 20 GB. Bootcamp-Nutzer müssen übrigens die 64-Bit-Version nutzen, für die 32-Bit-Version gibt es wie bei Windows 7 keine Unterstützung durch Apple. Hinweis: Bei der Installation wird man gefragt, ob man das Betriebssystem als Heimanwender oder in einem Unternehmen verwendet. Grund dafür ist, dass es keine eigenständigen Firmenversionen mehr gibt. Die größte Hürde bleibt bei älteren Macs aber die Bootfähigkeit. Neuere Macs können von der Installations-DVD oder dem USB-Stick mit Windows 10 booten, ältere dagegen nicht.

Hat man bereits eine bestehende Windows-7-Installation auf einem älteren Mac, ist aber laut Berichten das Upgrade über das Update-Tool und die Softwareaktualisierung möglich. Apple bietet dann allerdings keine Treiber-Unterstützung, was vor allem für Macbook-Besitzer problematisch ist.