Papierlose Kommunikation in Bonn Olivetti-Software organisiert die staedtischen Arbeitsroutinen

11.03.1994

MUENCHEN (CW) - Olivetti entwickelt fuer die Stadt Bonn ein Rats- und Fuehrungsinformationssystem. (RIS und FIS). Basis der Client- Server-Entwicklung ist das Bueroinformationssystem Ibisys und die Vorgangssteuerung "X-Workflow". Eine moeglichst unkomplizierte Einbindung von Standardprogrammen bildet den restriktiven Rahmen fuer das Komplettsystem.

Das Ratsinformationssystem bildet, wie Olivetti-Vertriebsmann Christian Polowinsky erlaeutert, die Arbeitsablaeufe in der Verwaltung und die Organisationsstruktur der Stadt ab. Antraege, Vorlagen, Einladungen, Tagesordnungen, kleine oder grosse Anfragen sollen sich ressortuebergreifend bearbeiten lassen. Mitte 1994 soll das System fertiggestellt werden.

Dann wandern die Dokumente per E-Mail von einem Arbeitsplatz zum naechsten. Sachbearbeiter unterschiedlicher Abteilungen arbeiten an demselben Vorgang, fuegen ihre Bearbeitungsvermerke hinzu, beteiligte Fachaemter geben ihre Stellungnahmen ab. Papier wird beim Durchlauf dieser festen Routinen nicht mehr bewegt. Dennoch entstehen Sitzungsvorlagen, Einladungen, Tagesordnungen und Protokolle. Ausserdem sorgen die vordefinierten Bahnen fuer eine fachgerechte Ablage.

FIS ist ein Executive Information System fuer Spitzenbeamte. Sie sollen bei Bedarf ausgewaehlte Daten auf dem Bildschirm sehen, die sie fuer ihre Entscheidungen benoetigen. Dazu bestehen Verbindungen zu allen Fachsystemen der Stadtverwaltung, zum Beispiel zum Umwelt- und Haushaltskassen-Informationssystem.

Zum Teil koennen Anfragen standardisiert werden, so dass der Beamte auch ohne DV-Kenntnisse per Knopfdruck und aufs Stichwort die Auskuenfte erhaelt. Realisiert werden RIS und FIS mit Hilfe der Makrosprache Coplan-S. Waehrend RIS mit der Windows-Oberflaeche, die um fachspezifische Features erweitert wird, ausgestattet ist, bekommt FIS ein Toolbook-Interface. Olivetti-Rechner der Reihe LSX 5000, 50/10 bis 50/50-Mehrprozessor und Pentium-Maschinen bilden die Server-Plattform. Als Clients dienen Windows-PCs. Alle Fachsysteme setzen auf Ibisys auf.

Mitte des Jahres sollen beide Systeme fuer jeweils 80 bis 100 Stadtverwalter einsatzbereit sein. Gleichzeitig wird die Verwaltungszentrale im Stadthaus mit dem Rechenzentrum, dem Alten Stadthaus und dem Alten Rathaus durch ein Glasfasernetz verbunden. Bisher setzte die Stadt lediglich auf Ethernetverkabelung. Die grossen Datenmengen, die insbesondere beim Verschicken von Bildern, Grafiken, Statistiken anfallen, machten die Glasfasertechnik notwendig, begruendet Hans Menzen von der Bonner Verwaltung die Einfuehrung des High-tech-Netzes.