Systemfehler

Panne mit Personaldaten bei der Telekom

29.08.2013
Es ist noch nicht lange her, als die Deutsche Telekom wegen Bespitzelung monatelang in den Schlagzeilen stand. Seither ist in Sachen Datenschutz einiges geschehen. Doch jetzt spielte ein IT-System verrückt und legte Personaldaten offen.

Bei der Telekom hat es trotz verschärfter Vorgaben beim Datenschutz eine Panne mit Personaldaten in einem IT-System gegeben. Ein begrenzter Kreis von Mitarbeitern habe Zugriff auf personenbezogene Daten gehabt, die in dem System eigentlich anonymisiert werden müssen, sagte ein Sprecher des Konzerns am Mittwoch. Er bestätigte damit einen Bericht des "Manager Magazins". Es habe nach dem bisherigen Kenntnisstand des Unternehmens aber keine missbräuchlich Nutzung der Personaldaten geben.

"Wir bedauern sehr, dass wir unseren eigenen hohen Ansprüchen beim Schutz von Mitarbeiterdaten selbst nicht gerecht geworden sind", erklärte das Unternehmen. Der Vorstand stehe im enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und habe sich bei den Mitarbeitern entschuldigt. Der Schutz der Mitarbeiterdaten stehe für die Telekom an oberster Stelle, schrieb die Personalchefin der Telekom, Marion Schick, im Intranet an die Beschäftigten. "Unsere Ansprüche an den Datenschutz sind besonders hoch, deshalb dulden wir keine Verstöße", erklärte Vorstandsmitglied Thomas Kremer, der im Unternehmen unter anderem für Datenschutz und Recht zuständig ist.

Wie es überhaupt zu der Datenpanne kommen konnte, soll jetzt eine unabhängige externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft herausfinden. Der Betriebsrat will diese Arbeiten durch einen eigenen Anwalt begleiten lassen, hieß es in Bonn.

Für die Telekom ist der Vorfall mehr als peinlich: In den vergangenen Jahren hatte Konzernchef René Obermann den Datenschutz im Unternehmen kräftig ausgeweitet und sogar ein Vorstandsressort eingerichtet. Vor drei Jahren wurde ein ehemaliger Sicherheitschef zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er maßgeblich an der illegalen Ausspionierung von Journalisten und Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat beteiligt gewesen war. (dpa/tc)