Systemkamera im Test

Panasonic Lumix DMC-G3

26.09.2011
Von 
Mittlerweile ist Markus Schelhorn mehr als nur Journalist für Print-Medien. Seine journalistischen Kenntnisse hat er ausgebaut in Richtung redaktionelles SEO sowie Themenfindung nach SEO-Relevanz. Zudem hat er Erfahrung im Social-Media-Management. Seine Leidenschaft für Fotografie und Filmen kann er gut in seine Arbeit integrieren. Obwohl er Technik-Geek ist - "typisch Mann eben" - interessiert ihn beim Fotografieren vor allem das Nicht-technische - denn das Spannende ist, wie man mit Fotos Geschichten erzählen kann. Mehr dazu finden Sie auf seiner Website www.gut-fotografieren.de
Mit einer Bildqualität ähnlich einer Spiegelreflexkamera, ist eine Systemkamera wie die Panasonic G3 eine interessante Alternative zu einer DSLR.

Die Ausstattung der Panasonic Lumix DMC-G3 kann sich sehen lassen. Denn außer einem schwenk - und drehbaren Touch-Display bietet die Kamera eine gute Full-HD-Videofunktion und diverse intelligente Automatiken. Auch bietet die Kamera einige gute Ansätze bei der Bedienung. So findet man auf der Kamera einen iA-Schalter, der die Kamera in ein Automatik-Modus schaltet, der automatisch die jeweilige Szene erkennt. Zudem kann man während des Fotografierens per Fingertipp auf das Display auf die gewünschte Szene fokussieren. Gut gefällt auch ein Automatik-Modus, bei dem man auf dem Display einen Regler verschiebt, der hinter dem Motiv entweder eine möglichst hohe oder eine möglichst geringe Unschärfe für die Aufnahmeinstellung wählt, also den minimal möglichen oder den maximal möglichen Schärfebereich einstellt.

Im Detail würden wir uns dann doch eine bessere Bedienführung wünschen, auch wenn Panasonic diese recht einfach halten möchte. So reagiert das Touch-Display zuweilen nur auf etwas festeren Druck, ganz gegen der Gewohnheit eines iPhone-Anwenders. Auch sind die Bedienelemente an der Rückseite derart klein geraten, dass man schon aus versehen den falschen Knopf drückt. Störend ist zudem, dass man manuell zwischen elektronischen Sucher und Display schalten muss, hierzu bieten andere Kameras einen Sensor, der dies automatisch erledigt, sobald man sich mit dem Auge dem Sucher nähert.

Neben den Automatik-Funktionen lässt sich die Kamera, wie in dieser Preisklasse üblich. Außergewöhnlich ist, dass eine Belichtungsreihe mit drei, fünf oder sieben Fotos möglich ist, in der Regel bieten Kameras dieser Klasse nur eine Belichtungsreihe von drei Bildern. Somit ist die Lumix DMC-G3 auch für HDR-Aufnahmen interessant. Des Weiteren stehen am Wahlrad zwei direkt ansteuerbare eigene Voreinstellungen bereit.

Der Akku hält laut Messung von Panasonic nach dem CIPA-Standard je Objektiv gerade mal zwischen 250 und 270 Aufnahmen. In unserem Praxistest reicht eine Akkuladung sogar für nur 170 Aufnahmen und rund acht Minuten Videoaufnahme. So sollte man für eine ganztägige Foto-Tour unbedingt einen Ersatz-Akku mit einstecken.

Video

Die im AVCHD gespeicherten Videoaufnahmen der Panasonic Lumix DMC-G3 werden von iMovie anstandslos erkannt und importiert.
Die im AVCHD gespeicherten Videoaufnahmen der Panasonic Lumix DMC-G3 werden von iMovie anstandslos erkannt und importiert.
Foto: Panasonic

Die Kamera kann Full-HD-Videos (1080 50i) aufnehmen und speichert diese entweder als AVCHD oder Foto-JPEG. iMovie erkennt anstandslos das AVCHD-Format. Auf der Oberseite bietet die Kamera ein Stereo-Mikrofon, das eine ordentliche Klangqualität bietet. Einen Anschluss für ein externes Mikro hat die Kamera nicht. Zehn Motivprogramme stehen der Videofunktion bereit.

Die Videoqualität ist gut, der Autofokus arbeitet schnell und leise. Das schwenkbare Display erleichtert zudem das Filmen enorm, so sind auch ungewöhnliche Perspektiven bequem möglich. Einzig störend ist der Aufnahmeknopf, der keinen richtigen Druckpunkt bietet. So ist man mitunter verunsichert, ob man die Aufnahme gestartet oder gestoppt hat.

Objektiv

Dank des Systems Micro Four Third, das zusammen mit Olympus entwickelt wurde und auch von Olympus verwendet wird, hat man die derzeit größte Auswahl an Objektiven für eine Systemkamera. Wir testen die Kamera mit dem Objektiv 3,5-5,6/14-42mm/OIS, es bietet in etwa eine Brennweite von 28 bis 84 mm im Vergleich zum Kleinbild-Format. Im Test kann das Objektiv nicht überzeugen und zeigt eine nur durchschnittliche Auflöseleistung. Knapp 60 Prozent beträgt hier der Wirkungsgrad. Der Randabfall, der sich besonders bei offener Blende bemerkbar macht, erreicht in kurzer und langer Brennweite einen kritischen Bereich, bei dem er als Abdunkelung an den Rändern deutlich sichtbar wird. Selbst bei mittlerer Brennweite ist eine Randabdunkelung sichtbar, hier beträgt der Randabfall 0,7 Blendenstufen. Dagegen liegt die Verzeichnung im normalen Bereich und tritt in mittlerer Brennweite kaum auf, dieser Bereich ist somit gut für Architekturaufnahmen geeignet. Übrigens integriert Panasonic den Bildstabilisator in das Objektiv und nicht in die Kamera.

Fotoqualität

In der Praxis belichtet die Kamera korrekt. Auch der Weißabgleich arbeitet in verschiedenen Lichtbedingungen, sei es Tageslicht, Kunstlicht oder gemischte Lichtverhältnisse, gut und liefert keine Farbstiche. Im Labor bemerkt man bei einer noch guten Eingangsdynamik von knapp neun Blendenstufen eine mittelmäßige Ausgangsdynamik. Das macht sich nur leicht bei feinen Farbabstufungen bemerkbar. Gut hingegen meistert die Kamera schwierige Aufnahmesituationen bei wenig Licht: Selbst bei hohen Empfindlichkeitsstufen von bis zu ISO 1600 sind die Bilder von guter Qualität, erst bei ISO 3200 und ISO 6400 bemerkt man einen auffälligen Verlust der Bildqualität.