Palm unter Druck: Billanz im 1. Quartal negativ

04.10.2007
In der Vergangenheit waren "Taschencomputer" die Stärke von Palm. Doch diese werden zunehmend von Smartphones abgelöst, die mit immer neuer Technik in das Segment hinein drängen. Auch das ewige Thema iPhone wird dazu seinen Teil beigetragen haben, auch wenn Palms Chef Ed Colligan das bestreitet. Die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache.

Ein Verlust von 841.000 US-Dollar im abgelaufenen ersten Quartal 07/08 dürfte Palm-Chef Ed Colligan nicht gefallen. Er wies in seiner Erklärung auf Restrukturierungs- und Patentlizensierungsmaßnahmen in Höhe von 6,6 Millionen bzw. 5 Millionen US-Dollar hin. Das allein kann die roten Zahlen aber nicht erklären, schließlich wurde mit 689.000 verkauften Treo-Smartphones der Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent gesteigert. Der Umsatz legte leicht um 15 Millionen auf 360,8 Millionen US-Dollar zu. Colligan bestätigte zwar, dass die Preissenkung des iPhones in gewisser Weise zu den niedriger als erwartet ausgefallenen Verkaufszahlen beigetrug, der Einfluss sei allerdings nicht gravierend.

Hält man sich vor Augen, dass Apple in nur 74 Tagen rund 1 Million iPhones verkaufte, erscheint die Aussage des Palm-Chefs fragwürdig. Auch die Bekanntgabe, dass Kampfpreise und Rabatte bei älteren Modellen für die schwachen Zahlen mit verantwortlich seien, deutet auf einen stärkeren Konkurrenzdruck hin.

Trotz gestiegenen Verkaufszahlen und höherem Umsatz ist Palm vorsichtiger geworden: Colligan kündigte für das laufende Quartal einen Gewinn von 6 bis 8 Cent pro Aktie und einen Umsatz von 380 Millionen US-Dollar an, obwohl Analysten im Vorfeld von 10 Cent pro Aktie und einem zu erwartenden Umsatz von knapp 400 Millionen US-Dollar sprachen. Als Reaktion auf Palms zurückhaltende Einschätzung, fiel der Aktienkurs nachbörslich um über 4,5 Prozent. Für die Zukunft setzt Colligan besondere Hoffnung in Neuheiten wie den Treo 500v, der die Marktposition auch im mittleren Preissektor stärken soll.

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