Kommentar

Palm muss reagieren

05.05.2000

Das gabs noch nie: Microsoft liefert ein Betriebssystem, das schlanker und schneller ist als seine Vorgängerversion. Tatsächlich haben die Redmonder mit Windows CE 3.0 eine ihrer zuverlässigsten Regeln auf den Kopf gestellt, dass jede neue Softwareversion größer und schwerfälliger wird und über kurz oder lang einen schnelleren Prozessor erfordert.

Es wäre nicht das erste Mal, dass das Unternehmen nach anfänglichen Flops doch noch den Geschmack eines breiten Publikums trifft. Bekannte Beispiele für einen solchen Microsoft-typischen Werdegang wären Windows, "Word", "Frontpage" und der "Internet Explorer".

Das Pocket-PC-System hat die bisherigen Schwächen weitgehend abgelegt. Dass nicht alle gleich in blinde Euphorie verfallen, dafür hat Microsoft auch gesorgt. Einige Windows-typische Elemente wie die Registrierdatenbank werden dafür sorgen, dass sich Kenner eine gesunde Portion Skepsis bewahren. Zusammen mit der attraktiven neuen Hardware könnte die Plattform tatsächlich zum Palm-Killer mutieren. Es liegt nun an Palm, statt vager Ankündigungen endlich Taten folgen zu lassen, um die Fan-Gemeinde bei der Stange zu halten. Denn eine Plattformbindung wie beim Desktop gibt es bei den PDAs kaum, der Umstieg vom Palm zum Pocket PC ist mit wenig Aufwand verbunden. Wolfgang Miedl