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Palm muss den Kauf von Extended Systems absagen

18.05.2001
Palm veröffentlichte gestern nach Börsenschluss eine doppelte Hiobsbotschaft: Der Umsatz im laufenden Quartal wird nur halb so hoch ausfallen wie geplant. Außerdem platzt die Übernahme von Extended Systems.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Handheld-Weltmarktführer Palm malt schwarz: Der Umsatz im laufenden vierten Fiskalquartal werde mit 140 bis 160 Millionen Dollar nur halb so hoch ausfallen wie zuletzt mit 300 bis 315 Millionen Dollar konservativ geschätzt, teilte das Unternehmen gestern nach US-Börsenschluss mit. Im vorhergehenden Quartal betrugen die Einnahmen 471 Millionen Dollar. Der operative Verlust für den laufenden Dreimonatszeitraum (Ende: 1. Juni 2001) werde 170 bis 190 Millionen Dollar betragen. Damit läge der Fehlbetrag doppelt so hoch wie erwartet. "Wir können unsere neuen Modelle m500 und m505 erst später in Stückzahlen ausliefern als geplant", konzediert CEO (Chief Executive Officer) Carl Yankowski. "Gleichzeitig bremst das Warten auf die Neuheiten natürlich den Verkauf unserer bisherigen Produkte und erhöht unseren Lagerüberbestand."

Aufgrund der aktuellen Probleme hat sich Palm entschlossen, die geplante Übernahme des Datenabgleich-Spezialisten Extended Systems (Computerwoche online berichtete) abzusagen. Darauf habe man sich mit dem Übernahmekandidaten in gegenseitigem Einvernehmen geeinigt, so Palm. Als der Deal im vergangenen März angekündigt wurde, hätten die Aktionäre von Extended Systems für jeden ihrer Anteile den Gegenwert von 22 Dollar erhalten. Durch den nachfolgenden Kursverfall des PDA-Anbieters (Personal Digital Assistants) fiel dieser Wert bis gestern auf 9,35 Dollar und machte den Abschluss zunehmend unattraktiv. Yankowski versprach, seine Company werde aber ungeachtet der Enttäuschung weiterhin verstärkt den Unternehmensmarkt anvisieren und dazu Partnerschaften und Allianzen gezielt ausbauen - auch

mit Extended Systems.