Jon Rubinstein

Palm macht Ex-iPod-Entwickler zum Chef

12.06.2009
Neuer Chef des Smartphone-Spezialisten Palm wird Jon Rubinstein, der einst zu den Erfindern des Apple-Musikplayers iPod gehörte.

Rubinstein war bereits seit zwei Jahren als Krisenmanager und Chefstratege bei Palm aktiv. Der 53-Jährige war auch federführend an der Entwicklung des gerade in den USA gestarteten neuen Telefons Palm Pre beteiligt, das von Experten als einer der stärksten Herausforderer für das Apple-Handy iPhone gesehen wird.

Vom Erfolg des Modells Pre hängt möglicherweise das Überleben von Palm ab. Der Taschencomputer-Pionier war in den vergangenen Jahren bei High-Tech-Telefonen eher erfolglos und verlor massiv Marktanteile an die Konkurrenz. In den vergangenen Quartalen gab es zum Teil hohe Verluste, weil Palm alle Ressourcen in die Entwicklung des Pre steckte. Bis zum Start des Pre hielt Palm vor allem Dank Finanzspritzen des Finanzinvestors Elevation Partners durch, der einen Anteil von 25 Prozent hält. Elevation-Mitgründer Roger McNamee sagte dem "Wall Street Journal" vom Donnerstag, der Wechsel an der Palm-Spitze sei bereits seit einiger Zeit in Planung gewesen.

Apple-Mitgründer Steve Jobs hatte Rubinstein 1997 bei seiner Rückkehr zu dem damals taumelnden Konzern mitgebracht. Der Manager leitete als Chef der Hardware-Entwicklung die Arbeit an den neuen iMacs und gilt auch als einer der Erfinder der iPod-Musikplayer, mit denen Apple ein ganz großer Wurf gelang. Das trug Rubinstein den Spitznamen "Podfather" ein.

Bei Palm hielt Rubinstein zwar auch in den vergangenen beiden Jahren schon eine Schlüsselposition und bestimmte als "Executive Chairman" zum Beispiel über künftige Produkte. Er stoppte die Entwicklung mehrerer Geräte, erneuerte das Entwickler-Team und drückte Neuentwicklungen seinen Stempel auf. Unternehmenschef blieb aber weiterhin Ed Colligan, der seit 2004 an der Spitze stand und auch Rubinstein zu Palm holte. Colligan werde nun zum Team von Elevation Partners stoßen, hieß es zu seiner Zukunft. Elevation wird unter anderem von U2-Sänger Bono geführt. (dpa/tc)