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Palm-Chef gibt sich optimistisch

13.06.2001
Der frühere Reebok-Manager Carl Yankowski, inzwischen CEO von Palm, hat Befürchtungen von Analysten zurückgewiesen, dem Handheld-Weltmarktführer könnte Ende des Jahres das Geld ausgehen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Carl Yankowski, seines Zeichens CEO (Chief Executive Officer) des Handheld-Weltmarktführers Palm Inc., übte sich auf einer Bear-Stearns-Analystenkonferenz in New York in Zweckoptimismus. Seine Company verfüge über jede Menge Barreserven und werde rasch zur Profitabilität zurückkehren, erklärte der frühere Reebok-Manager. Zahlen wollte Yankowski jedoch wegen der so genannten Quiet Period im Vorfeld der Ergebnis für das vierte Quartal nicht nennen.

Palm arbeite derzeit daran, seine Lagerüberbestände in den USA abzubauen und werde zum Jahresende seine komplette Produktlinie erneuert haben, versprach Yankowski. Gleichzeitig werde man die operative Effizienz steigern und vor allem im Wireless-Bereich aggressiv neue Produkte vermarkten. Das Unternehmen war zuletzt durch die US-Konjunkturflaute und Lieferverzögerungen bei den neuen Modellen "m500" und "m505", die erstmals über einen Erweiterungssteckplatz verfügen, in finanzielle Schieflage geraten und hatte im Mai erstmals Entlassungen angekündigt. Analysten hatten deswegen verschiedentlich gemutmaßt, Palm könnte zum Ende des Jahres das Geld ausgehen.

Für einige Verwirrung sorgte Yankowski außerdem mit der Aussage, Palm werde sich unter Umständen in zwei Unternehmen teilen - eines für die Hardwarefertigung und eines für die korrespondierende Software. Unternehmenssprecherin Marlene Somsak bemühte sich, die Wogen zu glätten. Ein Split sei alles andere als beschlossene Sache: "Wir wissen, das dies eine von vielen Optionen wäre. Zum jetzigen Zeitpunkt macht ein solcher Schritt aber keinen Sinn." IDC-Analyst Kevin Burden meint dazu: "Palm muss weiter als großes Ganzes im Wettbewerb gegen seine Partner antreten. Wenn das Unternehmen weiter an seiner Idee festhält, sein Betriebssystem auch durch weitere Lizenzierung zur dominierenden Handheld-Plattform auszubauen, dann müssen sie ernsthaft über eine Abspaltung des Hardwaregeschäfts nachdenken." Zurzeit stammen allerdings noch geschätzte 90 Prozent der Palm-Einnahmen aus dem Geräteverkauf.