Anwender klagen über klobige Kisten

Packard Bell versucht sein Glück mit Design-PCs

16.06.2000
MÜNCHEN (CW) - Die Manager von Packard Bell glauben, dass der PC in Zukunft ein fester Bestandteil des Wohnungsmobiliars sein wird. Diesen Trend will der Hersteller mit Designrechnern wie zum Beispiel dem "Spirit" bedienen. Laut einer Studie von Research International könnte die Strategie erfolgreich sein.

Die Analysten des französischen Marktforschungsinstitutes Research International befragten 1612 Anwender in acht europäischen Staaten, darunter auch Deutschland. Demnach empfinden 54 Prozent der Befragten Computer als sperrige Ungetüme, die besser in einem Arbeitszimmer versteckt werden sollten. Nur etwa 20 Prozent aller Rechner stünden in Wohnräumen.

Die Wünsche der PC-Nutzer reichen von kleineren Geräten über kabellose Verbindungen und der Steuerung von PCs über Spracheingabe bis zu bunteren Gehäusen. Research International kommt zu dem Schluss, Design-PCs könnten die Akzeptanz des Computers erhöhen. So gaben 47 Prozent der Befragten an, sie würden öfter einen neuen Rechner kaufen, sollte dieser ein ansprechendes Äußeres besitzen. 49 Prozent derer, die bislang einen PC-Kauf ablehnten, würden sich durch einen Designrechner umstimmen lassen.

Diese Ergebnisse bestärken die Manager von Packard Bell in ihrer Geschäftsstrategie. Seit Februar hat die Consumer Division von NEC Computers mit dem Spirit einen Design-PC im Programm.

Ein wichtige Frage haben die Marktforscher jedoch nicht gestellt: Wie viel den Anwendern das Design wert sei? Denn mit 5500 Mark ist der Spirit-Rechner nicht gerade günstig. Bei Angeboten von etwa 2500 Mark für einen Komplett-PC ist es zweifelhaft, ob die Kunden 3000 Mark mehr für einen hübsch gestylten Rechner ausgeben würden.