PAC: Deutscher ERP-Markt im Umbruch

05.06.2007

Die Migrationswelle wird die deutsche ERP-Szene kräftig durcheinander wirbeln, glaubt Glas. Demnach werde sich der ohnehin schon hohe Anteil der SAP-bezogenen Services am gesamten deutschen IT-Dienstleistungsaufkommen weiter erhöhen. In der Folge könnte das riesige Projektpotenzial zu Engpässen bei den Fachkräften führen. Auch die Preise für SAP-Berater dürften weiter steigen, prognostiziert der Marktforscher.

Dieser Kostenaspekt spreche dafür, eine Migration zügig anzugehen, rät PAC. Zudem könnten die Anwenderunternehmen dann schnell die neuen Funktionen nutzen. Andererseits spreche die Marktreife eher dafür, noch etwas zu warten. In zwei bis drei Jahren könnten die Anwender auf eine bessere Expertise in Migrationsfragen sowie stärker ausgereifte Tools zurückgreifen und damit das eigene Projektrisiko mindern. Eine pauschale Empfehlung, die Migration jetzt oder später anzugehen, lasse sich nicht abgeben, fasst Glas zusammen.

SAP dürfte diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen beobachten. Auf der einen Seite kann der Hersteller froh sein, dass die Anwender auf das neueste Produkt umsteigen. Anderseits hat der Softwarekonzern damit sein Potenzial unter den hiesigen Bestandskunden fast ausgeschöpft, meint Glas. "Wir sehen daher die Gefahr, dass das Wachstum der SAP kurzfristig beeinträchtigt wird." Den Anwendern stünden komplexe und aufwändige Migrationsprojekte ins Haus. Da diese ERP-Vorhaben höchste Priorität genießen, würden die Firmen andere Projekte und Investitionen in andere SAP-Lösungen zunächst einmal hintenanstellen. (ba)