Die Vorteile des Cloud-Konzept sind mittlerweile bekannt. Server sind beliebig skalierbar, der Kunde zahlt nur für genutzte Dienste und spart sich eigene Investitionen in Hard- und Software. Daneben spielt die Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle. So lassen sich Anwendungen in der Cloud oft schneller entwickeln und anbieten. Insbesondere mobile Applikationen profitieren davon.
Softwarehäusern fehlt noch klare Strategie
Ein Cloud-Segment, das deshalb immer prominenter wird, ist "Platform as a Service" (PaaS). Laut Gartner-Analyst Yefim V. Natis haben seit 2011 alle großen Softwarehersteller eine Strategie für PaaS entworfen. "Das vergangene Jahr war entscheidend für den Markt, da viele Anbieter PaaS nun als Alternative zum traditionellen Middleware-Modell betrachten." Trotz dieser Einschätzung befindet sich der Markt noch in der Aufbauphase. Laut Natis sind bisherige Angebote häufig noch unausgereift.
- Top100 - Cloud Computing
Keine Frage: Cloud Computing ist nicht nur als Theoriediskussion in den IT-Zentralen angekommen. Die Wolke ist Wirklichkeit geworden in deutschen Unternehmen. Aber Cloud ist nicht gleich Cloud. - Hype Cycle für Cloud-Computing
Gartners Hype Cycle für Cloud-Computing-Entwicklungen zeigt, dass doch noch überraschend viele Schätze zu heben sind und Cloud-Techniken noch lange nicht ausschöpfend genutzt werden. - Die größten SaaS-Anbieter
Für 2010 hat IDC einmal die größten SaaS-Anbieter aufgeführt. Hier hätte man noch ein paar wenige Anbieter mehr vermutet... - B2B-Cloud-Investitionen
... denn es zeigt sich, dass SaaS auch 2012 noch das mit Abstand lukrativste Investitionssegment darstellt. (Quelle: Experton Group 2012) - Cloud-Akzeptanz nach Branchen
Interessant, wiewohl irgendwie vorhersehbar ist die Tatsache, dass die Finanz- und Versicherungsbranche nur zögerlich die Cloud-Option spielt. (Quelle: Experton Group 2012) - Cloud-Vendor Benchmark
Schon interessant, wen Experton unter den Cloud-Anbietern warum interessant findet. - B2B versus Unterhaltung
Nicht unbedingt vorhersehbar ist, dass ein größerer Teil der Umsätze im Cloud-Umfeld im Bereich Unterhaltung generiert wird. (Quelle: Experton Group 2012) - Cloud ist ein Servicesmarkt
Wenig überraschend wiederum ist, dass in Deutschland mit SaaS, PaaS und IaaS die meisten Umsätze erzielt werden. (Quelle: Experton Group 2012)
Vielen Softwareherstellern fehlt noch eine Strategie für den Umgang mit PaaS. "Diese Marktteilnehmer sollten sich bewusst werden, dass PaaS in den nächsten drei Jahren für den Erfolg eines Geschäftsmodells von entscheidender Bedeutung sein kann", betont Gartner-Mann Natis. Gleichzeitig werde sich das Angebot in den nächsten Jahren verändern. Für Anwenderunternehmen, die von PaaS profitieren wollen, stelle sich die Frage, wo der Markt hinsteuert und was sich eigentlich im Detail hinter dem Begriff verbirgt.
Unsicherheit bei Anwendern
PaaS ist neben Software und Infrastructure as a Service (SaaS und IaaS) eines von drei Servicemodellen im Cloud Computing (siehe Grafik). Im Mittelpunkt steht die Ebene zwischen Systeminfrastruktur (Betriebssystem, Netzwerk, virtuelle Maschine, Speicher) und Anwendungsbereich. Eine PaaS-Infrastruktur beinhaltet laut Gartner in der Regel einen Applikations-Container (Server), Entwicklungstools-Tools, ein Datenbank-Management-System, Middleware und eine Business-Process-Management-Suite.
Anders als SaaS- und IaaS-Angebote, die sich bereits auf dem Markt etabliert haben, ist PaaS noch in der Entwicklungsphase. So gibt es weder eindeutige Marktführer noch spezielle Standards bei der Programmierumgebung. "Nach wie vor ist für Unternehmen die Einführung von PaaS mit Unsicherheiten und Risiken verbunden", warnt Gartner-Analyst Natis.
Risiken durch Lock-in
Für einen vorsichtigen Umgang nennt Natis im Wesentlichen drei Gründe:
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Neuere Cloud-Anbieter nähmen PaaS-Services nur widerwillig in ihr Portfolio auf. Etablierte Anbieter wiederum böten meistens proprietäre Lösungen an und interpretieren PaaS als Vehikel, um ihre alten Architekturmodelle zu verkaufen.
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Da die meisten PaaS-Angebote noch in der Aufbauphase seien, so Natis weiter, gebe es bisher keine sicheren Verfahren für die Bereitstellung von PaaS in den Bereichen Integration, Anwendung und Business-Process-Management.
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Und schließlich fehle es noch an Plattformstandards für Programmierumgebungen. Unternehmen, die PaaS nutzen, liefern sich einem Anbieter aus. Entscheiden sie sich für dessen Plattform, lässt sich das nicht einfach rückgängig machen. Treten beim Anbieter Verfügbarkeitsprobleme auf oder nimmt er Änderungen am System vor, hat der Kunde hierauf keinen Einfluss.