Man kann es fast schon als mutig bezeichnen, wenn sich ein weiterer Anbieter von ERP-Software auf dem ohnehin schon übervölkerten deutschen Markt etablieren möchte. Uwe Janssen, European Business Manager von OMS mit Wohnsitz in Barcelona, schreckt dies allerdings nicht ab: "Wir beobachten den hiesigen Markt schon sehr lange. Es fehlt hier an einfach zu installierenden, aber trotzdem funktional mächtigen Paketen", begründet er den Markteintritt in Deutschland. Auf der iberischen Halbinsel ist OMS (http://www.online1.es) ein großer Player mit über 700 Installationen, weltweit ist die Software rund 1200mal im Einsatz.
P7 ist Euro- und Datum-2000-fähig und verfügt über eine Client-Server-Architektur. Entwickelt wurde das Paket mit Tools von Microsoft wie "Visual Basic". Als Datenbanken stehen "Oracle", "DB2", "Universal Database" von Informix und der Redmonder "SQL Server" zur Verfügung.
Hauptkundenkreis sind bislang Betriebe aus der diskreten Fertigung und der Prozeßindustrie. Neuerdings sieht sich OMS auch nach Kunden aus der Textilbranche um, deren gesamte logistische Kette von den Lieferanten über die eigene Produktion bis hin zu den Endkunden organisiert werden kann, erklärt OMS-Manager Janssen.
Besondere Stärke des Pakets sei das Management permanenter Veränderungen des Fertigungsprozesses und der angegliederten Unternehmenseinheiten. Konkret: Mit Hilfe der Planungs-Engine P5 lassen sich Produktions- und Logistikdaten in Echtzeit verarbeiten. Kapazitäten von Maschinen, Mitarbeitern und Werkzeugen können dazu programmiert oder im Sprachgebrauch der Fertigung sequenziert werden. Eine Vorwärts- beziehungsweise Rückwärtsterminierung gehört genauso zum Leistungsumfang wie die Simulation von "What-if-Szenarien". Für jede Ressource ist es ferner möglich, einen individuellen Kalender zu führen. P5 basiert auf Algorithmen nach dem heuristischen Verfahren und bietet Integrationsmöglichkeiten zu Softwarepaketen unter anderem von SAP, SSA, Oracle und Ross Systems.
Über die reinen Produktionsaspekte hinaus können Videos, Sound, Bildanimation, CAD-Zeichnungen, Telefonanwahl- und Textsysteme integriert werden. Darüber hinaus sind Funktionen, die den Workflow unterstützen, sowie Analysewerkzeuge (Executive Information Systems = EIS) integriert. Eine Kompletteinführung von P7 und P5 dauert laut Janssen durchschnittlich vier bis sechs Monate. Die Preise richten sich nach der Zahl der Anwender.