P.I.P.S: POSIX-Bibliotheken für Symbian-Entwickler

22.01.2007
Nicht jeder Entwickler hat genug Zeit und Muße, sich mit den speziellen Systembibliotheken des Symbian-Betriebssystems auseinanderzusetzen, wenn er seine bestehenden Anwendungen auf eine mobile Plattform portieren möchte. Das Symbian-Konsortium stellt fürs Frühjahr eine Sammlung POSIX-kompatibler Bibliotheken in Aussicht, die den Lernaufwand deutlich verringern sollen.

Pünktlich zur Eröffnung ihrer chinesischen Dependance hat das Symbian-Konsortium eine Portierung gängiger POSIX-Bibliotheken für ihr gleichnamiges mobiles Betriebssystem bekanntgegeben. Unter dem rekursiven Akronym "P.I.P.S" (PIPS is POSIX for Symbian) wird Symbian über seine Entwicklerplattform developer.symbian.com eine Betaversion der Bibliotheken gegen Ende des ersten Quartals 2007 zum kostenlosen Download für Symbian-Handys ab Version OS9.1 bereitstellen.

C und C++-Entwickler erhalten mit ihnen eine API für den Zugriff auf libc ("The C Standard Library"), libm (Mathematische Funktionen), libpthread (POSIX-kompatibles Parellelitätsmodell) und libdl (Funktionen für dynamisches Linken und Classloading). Viele Funktionen dienen freilich nur als Wrapper um die entsprechenden Symbian-Systemaufrufe.

Vorteile bietet die P.I.P.S-Bibliothekssammlung in erster Linie Programmierern, die sich bislang nicht mit Symbian auseinander gesetzt haben und ihre Software auf das mobile Betriebssystem portieren wollen. Der Portieraufwand systemnaher Funktionen beschränkt sich dank der Kompatibilität zu POSIX-Schnittstellen höchstwahrscheinlich auf eine Neukompilierung der Software.

Bislang kommunizierte Symbian noch kein konkretes Lizenzmodell, unter dem die P.I.P.S-Bibliotheken vertrieben werden sollen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit dürften sie auf neuen Smartphones bereits vorinstalliert sein, Nutzer älterer Geräte werden sie wahrscheinlich von Symbian bzw. über freie Distributoren beziehen können.

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