Anfang März 2007 ist Oxea als rechtlich selbständiges Unternehmen aus Unternehmensteilen von Celanese und European Oxo hervorgegangen. Die neu gegründete Firma hat sich auf die Herstellung von Polyolen, Lösemitteln und Oxo-Derivaten spezialisiert. IT-seitig nutzte die Gesellschaft zunächst die IT-Systeme von Celanese. Bis Ende 2007 musste man jedoch nach der rechtlichen auch die informationstechnische Selbständigkeit erreichen.
Dabei machte der Eigentümer, Investor Advent International, zwei Vorgaben: Zum Ersten sollten die anstehenden IT-Projekte das laufende Geschäft nicht beeinträchtigen. Zum Zweiten musste sich die neue IT an den Maßstäben industrieller Produktion messen lassen: Eine geringe Fertigungstiefe durch Zukauf von Commodity-Diensten ist dabei ebenso Standard wie eine verbrauchsorientierte Abrechnung.
Als Hersteller von Basisstoffen trägt Oxeo den Wettbewerb vorwiegend über den Preis aus und sichert die Margen über niedrige Kosten. Deshalb beschreitet das Unternehmen den Weg des IT-Outsourcings. "Wir wollen möglichst wenig Kapital in der IT binden und den IT-Einsatz flexibel unserer Geschäftsentwicklung anpassen können", schildert Juan Soto, Vice President Information Technology bei Oxea.
Auslagerung der IT ist typisch für die Chemiebranche
Ein durchaus branchenüblicher Ansatz, wie eine Studie des Verbands der chemischen Industrie (VCI) belegt. Danach wird nur noch jeder fünfte IT-Dienst intern erbracht (siehe Kasten). Bei Oxea sind das Services im Zusammenhang mit der IT-Strategie, Qualitätssicherung, Weiterentwicklung von SAP-Software sowie Anwendungs- und Anwender-Management. Aus der Aufgabenteilung und den Maßgaben des Eigentümers resultierten zwei Projektausschreibungen für den technischen Abnabelungsprozess von Celanese bis Anfang 2008. Zum einen sollte ein IT-Dienstleister am Hauptsitz Oberhausen eine neue Server-Landschaft mit Microsoft-Anwendungen und einer Anbindung der weltweiten Standorte aufbauen. Zum anderen sollte ein Provider den kompletten SAP-Betrieb übernehmen. In beiden Fällen mussten Daten und Anwendungen aus den Rechenzentren von Celanese in Deutschland und den USA nach Deutschland migriert werden.