Synchronisation mit ownCloud

ownCloud - der richtige Zugriff per Browser, Client, Apps und Co.

09.01.2015
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Haben Sie eine ownCloud-Instanz eingerichtet? Dann können Sie von Clients aus auf unterschiedlichste Weise darauf zugreifen. Per Web-Browser, Client-Synchronisations-Anwendung oder App haben Sie Zugriff auf den privaten Cloud-Speicher.

Wie Sie eine ownCloud-Instanz Version 6 unter Ubuntu 14.04 LTS "Trusty Tahr" Server installieren und konfigurieren, verrät Ihnen unser Praxis-Workshop: ownCloud installieren - Einrichtung, Konfiguration, Sicherung.

Damit holen Sie sich die Privatsphäre zurück und haben selbst die komplette Kontrolle über Ihre Daten, indem diese nicht mehr in einer Public Cloud liegen. In diesem Beitrag gehen wir auf die Client-Seite von ownCloud ein.

Zunächst einmal können Sie auf die ownCloud komplett via Web-Browser zugreifen. Die Entwickler stellen außerdem nicht nur eine Synchronisationsanwendung für Linux, Mac OS X und Windows zur Verfügung, sondern bieten auch eine Android- und iOS-App. Weiterhin können Sie auf die ownCloud via WebDAV, CalDAV und CardDAV zugreifen. Kann ein Betriebssystem oder eine Software mit diesen Protokollen umgehen, lassen sich die entsprechende Anwendungen problemlos an die ownCloud anbinden.

Auf die ownCloud via Web-Browser zugreifen

Als Administrator legen Sie Anwenderkonten und Passwörter fest. Nutzen Sie die ownCloud und sind gleichzeitig Admin, dann sollten Sie sich aus Security-Gründen ebenfalls ein normales Nutzerkonto anlegen.

Nach der Anmeldung sehen Sie zunächst einen Begrüßungs-Bildschirm. Im Großen und Ganzen ist das Web-GUI der ownCloud sehr übersichtlich aufgebaut. Je nach aktivierten Apps erscheinen auf der linken Seite diverse Symbole oder ab ownCloud 7 ein Dropdown-Menü. Wenn Sie oben rechts auf Ihren Anwendernamen und dann persönlich klicken, können Sie die ownCloud in gewisser Weise personalisieren. Sie dürfen beispielsweise einen Avatar hochladen, das Passwort ändern oder die E-Mail-Adresse modifizieren. Je nach aktivierter App finden Sie die jeweiligen Einstellmöglichkeiten dafür oft im persönlichen Bereich. Ist zum Beispiel das Einbinden externer Speicher erlaubt, erledigen Sie das in dieser Sektion.

Der Punkt Dateien ist mit dem Dateimanager in einem Betriebssystem zu vergleichen. Klicken Sie hier auf Neu, können Sie eine Textdatei, einen Ordner oder eine Datei via Link erstellen oder einladen. Der Pfeil nach oben steht für einen möglichen Datei-Upload. Fahren Sie mit der Maus über eine in der ownCloud befindlichen Datei, dürfen Sie diese umbenennen, herunterladen oder auch freigeben (Sharing). Weiterhin können Sie Dateien mittels Drag&Drop verschieben. Klicken Sie auf die Datei und halten dabei die Maustaste gedrückt: Nun ziehen Sie die Datei einfach auf den gewünschten Ordner, und das System erledigt den Rest.

Die ownCloud 7 Community Edition bringt einige Verbesserungen gegenüber der Vorgänger-Version, ownCloud 6, mit sich. Die Entwickler haben am Web-Client optische Veränderungen angebracht. Das Menü ist, wie bereits erwähnt, nicht mehr auf der linken Seite, sondern in Form eines Dropdowns adressierbar. Dafür können Sie über die linke Seite sehr schnell sehen, wer was mit wem geteilt hat. Gerade für Kollaboration mit anderen ownCloud-Nutzern ist dies sehr angenehm. Weiterhin kann der Administrator bei ownCloud 7 festlegen, dass bestimmte Apps nur von definierten Gruppen verwendet werden dürfen, was sich wiederum auf das Menü der einzelnen Nutzer auswirkt.

Die Apps Kalender und Kontakte sind recht unkompliziert, und jeder Anwender findet sich damit schnell zurecht. Wie Sie mit externen Clients auf die Ressourcen Kalender und Kontakte zugreifen, wird einem späteren Zeitpunkt in diesem Beitrag beschrieben. Die ownCloud lässt sich hervorragend als Schnittstelle nutzen, um plattformübergreifend Smartphones, Tablets, Desktops und Notebooks zu synchronisieren. Sollten Sie an einem fremden Gerät sitzen, können Sie die gespeicherten Informationen auch über den Browser im Web-GUI einsehen.

Zur Kalender-App ist anzumerken, dass Sie mehr als einen Kalender anlegen dürfen. Dies ist wichtig, da die entsprechende CalDAV-Adresse für eine Synchronisation davon abhängt. Wir gehen im Abschnitt über CalDAV und CardDAV genauer darauf ein, Sie sollten das aber bereits im Hinterkopf behalten. Ganz ähnlich läuft es bei den Adressbüchern respektive den Kontakten. Auch hier dürfen Sie mehr als ein Adressbuch unterhalten, was sich wiederum auf die CardDAV-Adresse auswirkt.

Interessant ist zudem die App Dokumente, eine Web-Textverarbeitung, die Dokumente per Standard im ODT-Format anlegt. Hier können Sie direkt im Browser Textdokumente erstellen und bearbeiten. Teilen Sie ein Dokument, können Sie sogar mit anderen gleichzeitig an der Datei arbeiten. Die ownCloud aktualisiert die Änderungen live und markiert, welcher Anwender was geändert hat.

Während frühe Versionen des Web-GUIs recht unübersichtlich waren, haben die Entwickler im Laufe der Zeit gründlich nachgebessert, was die Anwenderfreundlichkeit betrifft. In modernen Versionen der ownCloud sollten sich Nutzer recht schnell zurechtfinden.