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welche Wortschöpfungen es im Outsourcing-Markt gibt;
welche neuen Begriffe tatsächlich für neue Dienste stehen und wo nur das Marketing schwafelt;
wie die Anwender reagieren.
Anfang Februar prägte die Deutsche Bank einen Ausdruck, der heute schon als heißer Kandidat für das Unwort des Jahres 2005 gehandelt wird. Obwohl in der abgelaufenen Berichtsperiode der größte Gewinn seit dem Jahr 2000 verbucht werden konnte, schockte Chefbanker Josef Ackermann die Öffentlichkeit mit der Ankündigung, 6400 Stellen streichen zu wollen. Um dennoch den Kernaufgaben nachkommen zu können, plant das Unternehmen, Arbeiten in Länder mit niedrigen Lohnkosten zu verlagern. Diese Form der Beschaffung nennt Ackermann "Smartsourcing".
"Der Begriff ist noch schlimmer als "peanuts", das ist zynisch", schimpfte der Frankfurter Germanistikprofessor und Begründer der sprachkritischen Aktion "Unwort des Jahres", Horst Dieter Schlosser, in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Neu sind aber weder Begriff noch Prozess, denn schon seit Jahren bezieht die Deutsche Bank Dienste aus Indien, und auch das lokale Outsourcing-Projekt mit der IBM wird wie alle anderen externen Beschaffungsvorhaben hausintern unter Smartsourcing subsumiert.