Outsourcing will gut vorbereitet sein

15.09.2004
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Selbst bei reibungslosem Betriebsübergang beginnt mit dem Wechsel des Arbeitnehmers zum Outsourcer seine Loyalität dem ehemaligen Arbeitgeber gegenüber zu schwinden. Er ist nun dem Geschäftsziel des externen Dienstleisters verpflichtet, und das heißt Gewinnmaximierung. Es gibt keine Freundschaftsdienste unter ehemaligen Kollegen mehr, darüber müssen sich die auslagernden Unternehmen im Klaren sein. Je mehr Dienste, Qualitätsanforderungen und Prozesse im Vorfeld eines Auslagerungsprojektes vereinbart werden, desto weniger Zusatzservices müssen später in Anspruch genommen werden, denn die lassen sich die Dienstleister gerne und gut bezahlen. "Verlangen Sie vom Outsourcer klare Zusagen über Neuerungen und Release-Wechsel. Diese Services sind in den Standardangeboten meistens nicht enthalten", warnt PWC-Manager Busch.

Obwohl auch nach dem Outsourcing zumindest eine Zeitlang die alten Systeme von bekannten Mitabeitern betrieben werden, bleibt nach dem Betriebsübergang kaum etwas, wie es war. Vormals informelle Vereinbarungen weichen offiziellen Aufträgen. Dafür sorgen die Outsourcer sehr schnell, indem sie die übernommenen Mitarbeiter in ihre bewährten internen Delivery-Prozesse einbinden. Zu Problemen auf Anwenderseite kommt es immer dann, wenn sie diese Neuerungen organisatorisch nicht aufgreifen. Nur gut ausgebildetes Personal, das den Wert der IT für die Geschäftsprozesse kennt, das die Anforderungen der Fachabteilungen in ein Pflichtenheft für den Outsourcer übersetzen kann und das den externen Partner kontrollieren und steuern kann, ist ein Garant für ein funktionierendes Auslagerungsprojekt.