Forrester IT-Trends 2011

Outsourcing und IT-Services stagnieren

30.03.2011
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
CIOs geben bis 2012 mehr Geld für IT aus. Sie schaffen in erster Linie neue Geschäftsanwendungen sowie Desktops und Server an. Dagegen wachsen IT-Services und Outsourcing nicht.

Das Jahr 2010 endete mit Sorgen wegen der hohen Verschuldung vieler Staaten, der Inflation in China und die Zukunft des Euro sowie Zweifeln an der Erholung der US-Wirtschaft. Trotz dieser Unsicherheiten wächst die globale Wirtschaft bis 2012, Unternehmen erwirtschaften wieder satte Gewinne.

Forrester-Analyst Andrew Bartels hat die IT-Trends für 2011 untersucht. Am meisten geben Firmen für Applikationen, Middleware, Desktops und Server aus.
Forrester-Analyst Andrew Bartels hat die IT-Trends für 2011 untersucht. Am meisten geben Firmen für Applikationen, Middleware, Desktops und Server aus.
Foto: Forrester Research

Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung geben die Firmen auch mehr Geld für ihre IT aus. Weltweit sollen die IT-Umsätze im Jahr 2011 um rund 7,1 Prozent auf 1,69 Billionen US-Dollar (2010: 1,579 Billionen Dollar) steigen, 2012 sogar um 8,4 Prozent auf 1,838 Billionen Dollar.

Diese Zahlen prognostizieren die US-Marktforscher von Forrester Research in der Studie "2010 To 2012 Global Tech Industry Outlook". Wachstumstreiber für die IT sind den Analysten zufolge vor allem Unternehmen aus Lateinamerika, Osteuropa, dem Mittleren Osten und Afrika. Stark sind auch die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum sowie in den USA.

Software am meisten gefragt

Am meisten Geld haben die CIOs in diesem Jahr für Software-Produkte übrig, nämlich 430 Milliarden US-Dollar. Allerdings fallen die Ausgaben gegenüber 2010 um rund ein Prozent auf 7,1 Prozent. 2012 dagegen werden diese um 11,5 Prozent zulegen. Die größten Ausgabenblöcke in diesem Bereich sind Geschäftsanwendungen mit 212 Milliarden Dollar sowie Middleware mit 148 Milliarden Dollar. Vergleichsweise gering fallen die Aufwendungen für Eigenentwicklungen (43 Milliarden Dollar) sowie für Betriebssysteme (28 Milliarden Dollar) aus.

Der Boom bei den Ausgaben für Computer-Hardware im Jahr 2010 -mehr als elf Prozent Plus gegenüber 2009 - wird im Jahr 2011 abflauen. Das Wachstum soll sich bei 7,4 Prozent einpendeln. Insgesamt werden die Unternehmen für Desktops, Server, Storage-Produkte sowie Peripheriegeräte 2011 rund 362 Milliarden US-Dollar ausgeben.

Outsourcing hinkt hinterher

An dritter Stelle der Ausgabenpriorität liegen Kommunikationsanlagen mit 335 Milliarden Dollar, gefolgt von IT Services mit 309 Milliarden Dollar. Bei Letzteren stecken CIOs mit 214 Milliarden Dollar das meiste Geld in Projekte zur System-Integration. Für die Strategieberatung und weitere Consulting-Dienstleistungen bleiben 95 Milliarden Dollar übrig.

Das Rad der IT-Ausgaben dreht sich unaufhaltsam. 2011 werden Firmen weltweit mehr als 1,6 Billionen Dollar in die IT investieren.
Das Rad der IT-Ausgaben dreht sich unaufhaltsam. 2011 werden Firmen weltweit mehr als 1,6 Billionen Dollar in die IT investieren.
Foto: Forrester Research

Die Wachstumskurve für Outsourcing-Projekte hingegen stagniert. Zwar werden CIOs weltweit mit 254 Milliarden Dollar 7,1 Prozent mehr dafür ausgeben als im Vorjahr, doch 2012 wird dieses Segment ebenfalls nur einstellig zulegen. Ausgelagert werden primär verteilte Umgebungen sowie der Support für Hardware, gefolgt von Mainframes und Netzwerken. Am wenigsten beliebt ist das Outsourcing von Desktops und Geschäftsanwendungen.