Outsourcing und die sieben Mythen

19.06.2007

6. Nach mir die Sintflut

"Ist die Arbeit erst einmal in Indien, hat der Auftraggeber damit nichts mehr zu schaffen. Verantwortung und Kontrolle werden ausschließlich auf den neuen Partner übertragen, der sich um den Prozessablauf und seine Optimierung kümmern darf. Dafür gibt es gutes Geld." Hier kommt ein gutes Argument gegen Outsourcing zum Tragen: "Ich möchte meine Prozesskompetenz nicht vollständig aus der Hand geben." Eben dieses gilt es auf jeden Fall zu vermeiden. Wer die Zügel schleifen lässt, muss sich nicht wundern, wenn die Pferde (des Dienstleisters) eines Tages die Richtung vorgeben. Auftraggeber müssen sich die Frage stellen, ob sie ihren Mitarbeitern vergleichbare Rechte und Freiräume einräumen würden, wenn die Aufgabe noch von der eigenen IT-Organisation geleistet wird. Eine ausgelagerte Tätigkeit sollte ebenso wenig "aus den Augen, aus dem Sinn" sein wie ein interner Job.

7. Hopp oder Topp

Fast immer ist bereits das erste Outsourcing-Vorhaben von überwältigendem Erfolg gekrönt – vom Lernerfolg. Anwender und ihre Kontaktpersonen lernen, miteinander zu kommunizieren, sich gegenseitig zu koordinieren und Fehler zu erkennen. Diese Erkenntnisse lassen sich dann für den zweiten, dritten oder vierten Outsourcing-Vertrag nutzen. Wer nach ersten negativen Erfahrungen die Flinte ins Korn wirft und zu einem Verfechter des Insourcings wird, für den hat sich das Experiment in der Tat nicht gelohnt. Die Autoren der Studie haben eine einfache Gleichung aufgemacht: Je mehr Erfahrung mit dem Outsourcing, desto größer ist die Chance auf einen Erfolg. Ausnahmen bestätigen nicht nur die Regel, sondern natürlich auch sämtliche Binsenwahrheiten und Mythen. (ajf)

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