IT-Services in Deutschland

Outsourcing und Cloud profitieren von der Krise

08.01.2009
Insgesamt soll der IT-Servicemarkt in diesem Jahr aber nur um 3,3 Prozent zulegen.

Im deutschen Markt für IT-Services wurden vergangenes Jahr rund 38 Milliarden Dollar umgesetzt. Für 2009 rechnen die Analysten von IDC mit einem Wachstum von 3,3 Prozent. Damit verringern sich die ursprünglichen Erwartungen um rund zwei Prozentpunkte. Das bedeute ein Wachstum zwischen 2007 bis 2012 um durchschnittlich 4,7 Prozent pro Jahr.

"Die Folgen der wirtschaftlichen Talfahrt werden sich im deutschen IT-Servicemarkt vor allem in diesem Jahr bemerkbar machen", konstatiert Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC. Es gebe jedoch auch Gewinner in der Krise. Neben dem Outsourcing-Geschäft seien das vor allem innovative Beschaffungsmodelle wie Cloud-Services, die den flexiblen und kostengünstigen Bezug von IT über das Internet ermöglichen. Ab 2010 werde sich der IT-Servicemarkt dann wieder erholen.

Die einzelnen Marktsegmente werden sich laut IDC in den kommenden Jahren wiefolgt entwickeln:

  • Projekt-orientierte Services: Dienstleistungen wie Consulting und Custom-Application-Management werden 2009 besonders stark von den Auswirkungen der Rezession betroffen sein. Das Segment Systemintegration kommt dagegen aufgrund notwendiger Infrastruktur- oder Applikationsprojekte vergleichsweise glimpflich durch die Wirtschaftskrise. Insgesamt wird der Anteil der projekt-basierten Dienstleistungen am deutschen IT-Servicemarkt im Prognosezeitraum um rund zwei Prozentpunkte sinken und im Jahr 2012 bei rund 30 Prozent liegen.

  • Outsourcing: Das größte Segment des deutschen IT-Dienstleistungsmarkts werden in den kommenden drei Jahren weiter überdurchschnittlich zulegen. Der Trend zur Reduzierung der IT-Fertigungstiefe setzt sich trotz Krise fast ungebrochen fort. Die Bedeutung von Auslagerungsvorhaben nimmt dadurch sogar zu. 2012 werden auf dieses Geschäft rund 48 Prozent des hiesigen IT-Servicemarkts entfallen.

  • Support & Training: Wartungsleistungen sowie Schulungen gehören zu den großen Verlierern der aktuellen Konjunkturflaute. Sie hängen eng mit dem Verkauf von Hard- und Software zusammen, lassen sich häufig kurzfristig streichen und werden immer seltener separat verkauft. Laut IDC werden diese Bereiche weitere Anteile am IT-Servicemarkt in Deutschland verlieren und bis 2012 um durchschnittlich deutlich weniger als ein Prozent pro Jahr wachsen. (sp)