Outsourcing muss langfristige Ziele haben

22.11.2007
Die Fixierung auf Kostensenkung reicht nicht aus. Zudem sind die angestrebten Einsparungen oft unrealistisch.

Die Berater des Marktforschungsunternehmens Gartner warnen Anwender davor, Dienstleistungen nur aus Kostengründen auszugliedern. Damit würden nur kurzfristige Gewinne erzielt, meinen die Experten. Zudem seien die angestrebten Einsparungen häufig unrealistisch.

"Das Thema Kostenkontrolle spielt bei Outsourcing-Projekten nach wie vor eine wichtige Rolle", räumt Gartner-Analystin Linda Cohen ein. Die Anwender sollten allerdings auch die anderen Vorteile einkalkulieren, die das Auslagern biete. Die Expertin weist auch darauf hin, dass langfristige Outsourcing-Verträge, die vor drei bis vier Jahren abgeschlossen wurden, zu teuer für die Anwender seien, da die Kosten für Infrastruktur in den vergangenen Jahren gesunken seien. Um die externen Dienstleistungen an das aktuelle Preisniveau anzupassen, müssten solche Deals neu verhandelt werden.

Cohen empfiehlt Outsourcing-willigen Unternehmen, realistische Ziele zu formulieren, die vor allem die eigenen Interessen widerspiegeln sollten. Die fünf wichtigsten Ziele, um langfristig Mehrwert zu erzielen, sind laut Gartner:

  • Kostenkontrolle: Ein Outsourcing-Deal zwingt den Anwender zur Einhaltung von Hardware- und Software-Standards, was unter Umständen zu mehr Kontrolle bei den Ausgaben führt;

  • Durch Outsourcing erhält der Anwender Zugang zu den hoch qualifizierten Mitarbeitern seines Dienstleisters und muss für besondere Aufgaben keine eigenen Spezialisten anstellen.

  • Konzentration aufs Kerngeschäft: Der IT-Abteilung bleibt mehr Zeit für unternehmenskritische und geschäftsentscheidende Services, die einen strategischen Mehrwert für die Fachabteilungen leisten.

  • Outsourcing bewirkt in der Regel eine verbesserte Servicequalität, ohne in neue Skills und Techniken investieren zu müssen.

  • Auch um Skaleneffekte nutzen zu können, sind keine zusätzlichen Investitionen erforderlich. (sp)