Outsourcing in Theorie und Praxis

27.12.1991

STUTTGART (cw) - Eine systematische Darstellung des Themas Outsourcing versucht Matthias Gaebler in seiner Diplomarbeit "Outsourcing - Konzeption und aktueller Anwendungsstand". Die am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Universität Hohenheim bei Stuttgart fertiggestellte Arbeit ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert.

Zunächst geht es dem Autor um Begriffsklärungen und die Abgrenzung des Themas von den seit langem bekannten Facetten einer "Außer-Haus-Datenverarbeitung". In weiteren Kapiteln werden die Voraussetzungen für eine DV-Auslagerung, die Auswirkungen eines solchen Schrittes sowie die Vor- und Nachteile besprochen. Hilfestellungen erhält der Leser, wenn er Kriterien für die Auswahl eines Partners benötigt oder einen Vertrag aufsetzen will.

Im praktischen Teil der Arbeit geht der Autor näher auf die verschiedenen Anbieter sowie auf besonders populäre Outsourcing-Fälle ein.

Die Gesamtausgaben für die Projekte, zu denen erste 16-Mbit-Chips und neue Fertigungstechniken gehören, wurden zu 27 Prozent in Deutschland, 24 Prozent in Frankreich, 15 Prozent in den Niederlanden und acht Prozent in Italien aufgewendet. Von den Regierungen kamen rund 360 Millionen Mark Fördermittel, von der EG dagegen nur 50 Millionen ECU - was weit unter den ursprünglichen Ansätzen zurückbleibt.

In Zukunft orientiere sich das Gesamtprogramrn stärker an unmittelbaren Anwendungen, heißt es in einer Jessi-Mitteilung.

Kernfelder seien etwa das hochauflösende Fernsehen HDTV, digitaler Rundfunk, Breitband-ISDN, der Cellular-Mobilfunk sowie Elektronik für mehr Sicherheit im Auto. Vier Kernprojekte sollen über das Esprit-Technologieprogramm der EG finanziert werden, weitere Projekte wurden für nationale Förderungen vorgeschlagen. Für 1992 beträgt das Jessi-Budget 800 Millionen Mark, wovon 50 Prozent von den Jessi-Partnern aufgebracht werden.