Das Klima im Outsourcing-Markt in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) kühlt sich beständig ab. Der TPI-Index, den das US-Beratungshaus Information Services Group (ISG) herausgibt, erfasst kommerzielle Outsourcing-Verträge ab 20 Millionen Euro. Im zweiten Quartal dieses Jahres umfasst der Index für EMEA 65 Verträge. Das macht ein Minus von 26 Prozent gegenüber dem Vorquartal und von 29 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr.
Das Gesamtvertragsvolumen (= Total Contract Value; TCV) lag nur mehr bei 6,7 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Rückgang von 11 Prozent gegenüber dem Vorquartal und sogar von 21 Prozent zum zweiten Quartal des Jahres 2011.
Unsicherheit bremst Outsourcing
Die anhaltende makroökonomische Unsicherheit und die Sorge um die Zukunft des Euro behindere zunehmend die Outsourcing-Aktivität, so ISG. So fiel das Volumen im ersten Halbjahr 2012 um 24 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum vor einem Jahr.
Der Rückgang liegt vor allem daran, dass die EMEA-Region in diesem Quartal nur einen Mega-Deal von über 800 Millionen Euro verzeichnen konnte. Hingegen wurden 80 Prozent mehr Verträge mit einem jährlichen Auftragswert von 80 Millionen Euro und darüber abgeschlossen. Auch die Laufzeiten der Verträge gehen seit Jahren zurück.
Zu den wichtigsten Branchen in der Region gehören Finanzdienstleistungen und Produktion, die im Einklang mit den jüngsten Trends die meisten Aufträge und das höchst Outsourcing-Volumen vergeben. So haben Unternehmen aus der Finanzbranche im ersten Halbjahr Verträge im Wert von fast 5 Milliarden und Unternehmen aus der Produktion im Wert von fast 4 Milliarden Euro vergeben.
Outsourcing wächst stark in Asien
Der TPI Index zeigte, dass die Outsourcing-Verträge auch in anderen großen Regionen der Welt im zweiten Quartal zurückgingen. In Nord-und Südamerika lag das Volumen bei 6,5 Milliarden Euro, ein Rückgang um sechs Prozent gegenüber dem gleichen Quartal vor einem Jahr. Hingegen boomt die Region Asien-Pazifik: Ein Volumen von fast 4 Milliarden Euro bedeutet einen Zuwachs von 181 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
- Ranking der Offshore-Länder
Das Beratungshaus A.T.Kearney hat 50 Länder auf ihre Offshore-Eignung analysiert. Indien ist Spitze, gefolgt von China und Malaysia. Die Gesamtsumme setzt sich aus den Aspekten Kosten, Arbeitsmarkt und allgemeines, geschäftliches Umfeld in der Relation 40:30:30 zusammen. Die Kosten wurden auf einer Skala von 0 bis 4 bewertet, der Arbeitsmarkt und das allgemeines, geschäftliches Umfeld auf einer Skala von 0 bis 3. Insgesamt bewertet A.T.Kearney jedes Land in 39 Einzelaspekten. - Weitere Plätze:
Platz 31: Ungarn<br> Platz 32: Singapore<br> Platz 33: Jamaica<br> Platz 34: Panama<br> Platz 35: Tschechien<br> Platz 36: Mauritius<br> Platz 37: Marokko<br> Platz 38: Ukraine<br> Platz 39: Kanada<br> Platz 40: Slovakai<br> Platz 41: Uruguay<br> Platz 42: Spanien<br> Platz 43: Columbien<br> Platz 44: Frankreich<br> Platz 45: Südafrika<br> Platz 46: Australien<br> Platz 47: Israel<br> Platz 48: Türkei<br> Platz 49: Irland<br> Platz 50: Portugal<br>
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.de. (mhr)