Outsourcing: Europa treibt das Wachstum an

19.10.2007
Weltweit hat sich das Wachstum des Outsourcing-Markts im dritten Quartal allerdings verlangsamt. .

Der europäische Markt für Auslagerungsdienste hat auch im dritten Quartal zugelegt. Der Outsourcing-Beratungsfirma TPI zufolge wurden zwar neun Prozent weniger Deals unterzeichnet als im Vorjahr. Der Gesamtvertragswert TCV (Total Contract Value) kletterte jedoch um 24 Prozent, während sich der durchschnittliche jährliche Vertragswert ACV (Average Contract Value) um zwölf Prozent erhöhte.

Zwar wurden im dritten Quartal lediglich zwei Deals mit einem Vertragswert von mindestens 800 Millionen Euro unterzeichnet. Auf die ersten drei Quartale gerechnet ist Europa jedoch verglichen mit anderen Regionen nach wie vor führend: Sieben der insgesamt zehn bislang registrierten Mega-Deals entfielen auf die Alte Welt. Damit ist ihre Anzahl um 40 Prozent in den ersten neun Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen. Der TCV der Großverträge legte sogar um fast 50 Prozent zu.

Weltweit ging die Zahl der Outsourcing-Abschlüsse allerdings erstmals seit langer Zeit zurück: TPI zählte in den ersten drei Quartalen dieses Jahres insgesamt 228 Deals mit einem Vertragswert von mindestens 40 Millionen Euro. Das sind 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der TCV sank um 17 Prozent auf 38 Milliarden Euro und damit auf den niedrigsten Neun-Monatswert seit sechs Jahren. Auch der ACV ging um 18 Prozent zurück. Die Zahl der Verträge über mindestens 800 Millionen Euro ist gleich geblieben. Vor allem die TK-Dienstleister konnten hier punkten. Allerdings sind die Mega-Deas kleiner geworden: Ihr Gesamtvertragswert sank von 13,7 Milliarden Euro 2006 auf weniger als zehn Milliarden Euro in diesem Jahr.

Hauptgrund für den weltweiten Rückgang des TCV ist laut TPI der anhaltende Trend zu kleineren Deals mit geringerem Leistungsumfang, der vor allem in Amerika zu beobachten ist. So hatten in Nord- und Südamerika vor fünf Jahren lediglich neun Prozent aller von TPI begleiteten Outsourcing-Vorhaben einen Vertragswert von 20 Millionen Euro oder weniger. In diesem Jahr stieg der Anteil dieser Deals auf 40 Prozent. Und während 2002 nur 20 Prozent der Deals unter der 40-Millionen-Euro-Grenze lagen, waren es 2007 bereits 54 Prozent.

Trotzdem sieht TPI noch keinen Anlass zur Sorge. "Auch wenn sich das Wachstum verlangsamt hat, der Markt wächst noch", fasste Bernd Schäfer, Partner und Managing Director von TPI Deutschland, zusammen. Zudem habe sich die Outsourcing-Branche qualitativ weiterentwickelt. Mittlerweile sei das Geschäft "wirklich global und vielfältig". Erfreulich sei auch, dass die Nachfrage derzeit vor allem von Europa getrieben werden. (sp)