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Osteuropäer sind Spitzenreiter beim Raubkopieren

25.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Osteuropäer sind Spitzenreiter unter den Software-Raubkopierern. Rund 63 Prozent der in zehn osteuropäischen Ländern eingesetzten Programme sind nicht ordnungsgemäß gekauft, so das Ergebnis der Marktforscher von Datamonitor. Die schlimmsten Verhältnisse herrschen nach einer Erhebung der Analysten in der Ukraine und in Russland, wo mit 90 Prozent raubkopierter Software kaum legal erworbene Produkte zum Einsatz kämen. In Polen stamme jedes zweite Programm aus einer Raubpressung.

Zum Vergleich: In Westeuropa sind 34 Prozent der eingesetzten Software raubkopiert, in den USA nur 20 Prozent. "Es hat Tradition, dass man in Osteuropa für geistiges Eigentum nicht bezahlt", erklärt Stefan Krawczyk, Direktor der IFPI (International Federation of the Phonographic Industrie) und macht dies am Vertrieb raubkopierter CDs fest. "Der Verkauf erfolgt am hellichten Tag und auf Marktplätzen so groß wie ein Fußballstadion. Die Behörden könnten leicht einschreiten, haben aber kein Interesse."