OSl - eine offene Frage

02.08.1985

Die IBM Deutschland kann es gar nicht oft genug betonen: OSI (Open Systems Interconnection) und SNA (Systems Network Architecture) seien zwei Paar Stiefel. Man könne leicht erkennen, was es mit der Beschaffenheit auf sich habe: OSI sei der Kommunikations-Mörtel SNA das Netzwerk-Urgestein.

Kein Widerspruch. Warum also der Zirkus um " OSI versus SNA " ? Nun, es stimmt aber auch dies: OSI ist Anspruch, SNA konditionierte System-Wirklichkeit (... So und Nicht Anders). Es wäre für die IBM ein leichtes, darauf läuft es hinaus, OSI mitzugestalten und damit zum Durchbruch zu verhelfen.

Daß sich Big Blue ziert, fast Iegitim. Die anderen DV-Hersteller machen es, wenn auch weit weniger erfolgreich (Beispiel DEC), nicht anders. Herstellerspezifische, homogene Kommunikations-Architekturen a la SNA stützen den Hardwareverkauf ab. Und der Mainframe-Marktführer will sich in seinem Endgerätebereich (3270 etc.) ungestört ausbreiten.

Bleibt also die Frage ob IBM das OSI-Esperanto als Mittel der Verständigung verhindern kann. IBM-Fans werden sie anders beantworten als etwa Nixdorf-Groupies. Für mündige Anwender ist OSI bereits da, auch wenn es einige Hersteller-Vertreter partout nicht wahrhaben wollen.