COS steckt finanziell in der Krise

OSI-Verein gibt Überprüfung der Standards aus der Hand

22.06.1990

MCLEAN (IDG) - Um ihr Ziel, die internationale Verbreitung von OSI-Standards, zu erreichen, bemüht die in finanzielle Nöte geratene Corporation for Open Systems International (COS) jetzt die Hersteller. Als erstes Unternehmen hat die Organisation Bull damit beauftragt, seine Produkte selbständig auf OSI-Konformität zu überprüfen.

Das Unternehmen soll die Übereinstimmung seiner Produktpalette mit jenen Open-Systems-Interconnection-Protokollen (OSI), die im sogenannten COS-Mark-Programm spezifiziert sind, überprüfen. Kritiker laufen gegen diese Entscheidung Sturm: Da von Herstellern keine objektiven Resultate zu erwarten seien, dürfe die Organisation die Überprüfung der Einhaltung von Standards nicht aus der Hand geben.

Als weitere "First Party Test Center" werden in den nächsten Monaten auch die Unternehmen Hewlett-Packard und Control Data zugelassen. Laut Akkreditierungsvertrag müssen die beauftragten Hersteller ihr Vorgehen in einem Handbuch dokumentieren, das von der COS überprüft wird. Künftig sollen nach den Plänen der Organisation nicht nur Hersteller, sondern auch User-Vereinigungen und unabhängige kommerzielle Testgremien derlei Aufgaben übernehmen.