Standard-Benutzeroberfläche nicht nur für Unix-Systeme:

OSF zielt auf OS/2- und DOS-Anwender

20.01.1989

FRANKFURT (CW) - OSF/Motiv, die künftige Benutzeroberfläche der Open Software Foundation, soll nicht nur unter den gängigen Versionen von Unix laufen, sondern auch unter OS/2 und DOS. Auf diese Weise möchte die OSF neben den Anwendern von Unix-Workstations auch den PC-Markt erreichen.

Anläßlich der offizellen Vorstellung von Motiv (siehe auch, CW 3/89, Seite 11: "OSF-Benutzeroberfläche von DEC und Microsoft/HP") sagte John Paul, Entwicklungschef bei der OSF: "Im Interesse der Anwender ist uns die Kompatibilität mit OS/2 und DOS wichtig." Damit betonte er die Marktbedeutung einer gemeinsamen Oberfläche für möglichst viele Hard- und Softwarearchitekturen.

Zusätzlich unterstrichen wird das breite OSF-Engagement im PC-Bereich durch die Preispolitik für Motiv. Mit Quellcode wird die Oberfläche 1000 Dollar kosten, ohne Sourcecode 40 Dollar und als Runtime-Version für unabhängige Software-Entwickler sogar nur 10 Dollar.

Bis Mitte des Jahres will die OSF die Entwicklung von Motiv, der "Mischoberfläche von Digital Equipment, Microsoft und Hewlett-Packard", abgeschlossen haben, um sie ab dem dritten Quartal an die Industrie auszuliefern.

Außerdem hat die Open Software Foundation die Gründung eines internationalen Forschungszentrums mit Hauptsitz in Grenoble angekündigt. In Deutschland soll die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH (GMD) in Bonn helfen, den "Fünfjahresplan" der OSF zu erfüllen.