Apollo und Sun liegen gut im Rennen

OSF-Gruppe entscheidet in Kürze über Standard für verteilte DV

09.02.1990

MÜNCHEN (CW) - Spätestens bis April dieses Jahren will sich die Open Software Foundation für einen Standard in Sachen verteilte Umgebungen entscheiden.

Von den 50 Einsendungen, die seit Mitte des vergangenen Jahres eintrafen, liegen derzeit noch zwölf im Rennen.

Als mögliche Sieger werden von Insidern die Vorschläge des Sun-Teams mit Sun Microsystems, Novell und der Netwise Inc. ebenso gehandelt wie jene der Gruppe um HPs Apollo Division, zu der IBM, Transarc und DEC gehören.

Sun stützt sich dabei auf das hauseigene Open-Network-Produkt, während auf der anderen Seite die Apollo-Entwickler eine verteilte Umgebung mit der Bezeichnung "Dekorum" ins Rennen schicken.

Noch ist nicht klar, welches Produkt die OSF wählen wird, doch alles deutet darauf hin, daß es zu einem Kompromiß kommen wird.

Dazu Paul Wahl, seit Januar dieses Jahres Europachef des Non-profit-Unternehmens: "Die Technologien der Gruppen um Apollo und Sun widersprechen sich nicht, vielmehr ergänzen sie sich - fast wie Lego-Bausteine." Offensichtlich kann keines der beiden Produkte die verlangten Anforderungen zur Gänze erfüllen.

Zu den zentralen Fähigkeiten einer verteilten Umgebung zählen laut OSF Techniken für "Remote-Procedure"-Aufrufe und ein ausgefeiltes Sicherheits- und Systemmanagement. Außerdem sollen die Verwaltung von verteilten Dateien, Namens- und Direktory-Einträgen ebenso geregelt sein wie Zugangsprüfungen und die Koordinierung der

Systemzeiten. +