IBM demonstriert Unix-System

OSF/1 im Native-Modus auf kleinem ES/9000-Mainframe

19.04.1991

HANNOVER/LONDON (pi) - Auf der Prioritätenliste der IBM steht die Implementation der OSF/1-Umgebung auf ihre Mainframes relativ weit oben: Jetzt konnte Big Blue erstmals eine Native-Version der Unix-Umgebung auf einem ES/9000-Rechner demonstrieren.

Auf der CeBIT in Hannover zeigte der Großrechner-Monopolist erstmals auf einem Modell 150 -einem mittleren System aus der ES/9000-Familie, das die Nachfolge der 9370-Linie angetreten hat - die OSF/1-Implementation.

Big Blue wollte angesichts der Demonstration aber noch nicht von einer Produktankündigung sprechen, sondern wertete die Präsentation lediglich als technologischen Ausblick.

IBM bemerkte, daß die OSF/1-Implementation nur auf ESA-Mainframes laufen und sowohl Posix als auch den X/Open Portability Guide 3 (XPG) unterstützen würde. Zudem biete es Sourcecode-Kompatibilität zu AIX/370. Big Blues OSF/l-Implementation wird darüber hinaus TCP/IP 4.3, NFS 4.0, X-Window 11.4, Motif 1.1, Multiprocessing und die Distributed Computing Environment (DCE) der OSF unterstützen.

Trotz dieser Demonstration, anläßlich derer Big Blue die DCE-Umgebung auch auf einem OS/2-basierten Server zeigte vertrat die IBM bei dieser Gelegenheit die Meinung, daß die Unix-Implementation im Native-Modus lediglich vier bis sechs Prozent Performance-Steigerung bringen würde.