OS/2 und Unix fuer Apple-Tochter Claris kein Thema Traditioneller Mac-Anbieter stoesst weiter in die Windows-Szene vor

07.04.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Apples Software-Arm Claris laesst weiterhin die Windows-Muskeln spielen. Nach der Premiere seines ersten Windows- basierten Softwarepakets, "Filemaker 2.0", will der traditionelle Macintosh-Anbieter seine Produktpalette um drei weitere Anwendungen fuer Microsofts Betriebssystem erweitern.

Rund 80 Prozent der Claris-Einnahmen resultieren - nicht zuletzt aufgrund der Dominanz von Microsoft, Lotus und Wordperfect im Windows-Geschaeft - noch immer aus Macintosh-Applikationen. Dennoch will die Apple-Tochter an der Entwicklung fuer das Betriebssystem der Gates-Company festhalten.

In den naechsten drei Monaten schickt Claris die Windows-Version 2.0 der Grafikapplikation "Impact" ins Rennen. Die Verfuegbarkeit des Zeichenpakets "Draw for Windows" ist fuer Ende Sommer 1995 vorgesehen. Auch fuer die bislang recht erfolgreiche Datenbank Filemaker hat Claris bereits neue Plaene geschmiedet. Nach Angaben von Dan Eilers, Chief Executive Officer des Unternehmens, ist vorgesehen, eine relationale Ausfuehrung des Produkts gegen Ende dieses Jahres zur Verfuegung zu stellen. Sie soll gleichzeitig fuer Macintosh- und Windows-95-Rechner erscheinen. Trotz des Windows- Engagements bleiben andere PC-Betriebssysteme fuer Claris offenbar tabu: "Wir richten uns nach Betriebssystemen mit dem potentiell groessten Marktvolumen", begruendete Eilers diese Strategie. Aufgrund fehlender Ressourcen sei der Mac-Anbieter nicht in der Lage, in Sachen OS/2 oder Unix in Aktion zu treten. Marktbeobachter befuerworten das Konzept von Claris, auch in Zukunft am Microsoft- Betriebssystem festzuhalten. "Wenn das Unternehmen nicht mindestens 50 Prozent seiner Einnahmen durch Windows-Produkte bestreitet, hat es keine Erfolgschancen", prophezeite etwa Peter Rogers, Analyst bei Bear Stearns & Co.