Kunden profitieren von Microsofts Lizenzpolitik:

OS/2-LAN-Anbieter grenzen sich ab

20.05.1988

MENLO PARK (IDG) - Den inzwischen insgesamt 35 Lizenznehmern des OS/2-LAN-Manager von Microsoft rauchen die Köpfe. Der Grund: Sie denken angestrengt darüber nach, wie sie ihr identisches Produkt bei der Markteinführung im kommenden Jahr von der Konkurrenz abheben können.

Während einige Anbieter kundenspezifische Leistungsmerkmale hinzufügen wollen, versuchen andere den LAN-Manager in die zukünftige Produktplanung zu integrieren.

Einen der wichtigsten Gründe für seinen Einsatz nennt das US-Unternehmen Torus Systems: "Der LAN-Manager bietet für unser Tapestry II-Netz die Möglichkeit, über das System Kompatibilität zu OS/2-Applikationen zu erreichen". Zusätzlich beinhaltet das Torus-Konzept Serviceleistungen wie Electronic Mail und einen Group-time-Manager, der ein großes Netzwerk in mehrere Unternetze aufteilt. Diese Merkmale hat Microsofts Produkt bisher nicht. Das Netzwerkhaus Ungermann-Bass benutzt das LAN-System ebenfalls, um zukünftige OS/2-Applikationen in seine rechnerverbindenden Produkte zu integrieren und PCs mit einzelnen Hostrechnern koppeln zu können.

Den zirka 600 000 Benutzern ihres Irma-LAN will das Unternehmen LAN Communications mit Microsofts Netzwerksoftware die Möglichkeit verschaffen, die IBM-Architektur SNA in die Umgebung des LAN-Manager einzubinden. Vorteile haben auch die Kunden der Communication Machinery Group: Mit Hilfe des LAN-OS/2-Systems können sie Dienstleistungen wie FTP und Telnet jetzt direkt aus dem Netz abrufen. Interessierte Kunden mußte das Unternehmen bisher an IBM oder Novell weiterleiten.

Einen ganz anderen Kurs als die anderen Lizenznehmer will der Hersteller Alloy Computer einschlagen. Dort soll der LAN-Manager Teil einer neuen Architektur werden.