Unix-Version der Orag-Standardsoftware

Orga-Ratio moechte der SAP potentielle R/3-Kunden abjagen

15.01.1993

"Wir bedienen mit den mittelstaendischen Unternehmen genau dieselbe Zielgruppe wie SAP mit R/3", positioniert Orga-Ratio- Geschaeftsstellenleiter Dieter Frasch sein Unix-Paket. Zwar sei Orag nicht wesentlich preisguenstiger als das SAP-Produkt, so Frasch, dafuer aber ab Februar vollstaendig verfuegbar, leicht zu bedienen und vor allem nicht so ressourcenhungrig wie die R/3- Module.

Auffallendster Unterschied des Paketes zum SAP-Produkt ist das Fehlen einer grafische Benutzeroberflaeche. Diesen Mangel kommentiert Gerd Oswald, Entwicklungsleiter R/3 und Mitglied der Geschaeftsfuehrung bei der SAP: "Fuer so etwas gibt es keinen keinen Markt mehr." Bei den mittelstaendischen Anwendern, so kontert Frasch,wiege die Kosteneinsparung bei der Beschaffung von Bildschirmen diesen Nachteil durchaus auf.

Bei Funktionsumfang und Preis gebe es dagegen kaum Unterschiede. Wie bei der AS/400-Variante sind Module fuer Vertrieb, Einkauf, Fertigung, Personalabrechnung, Materialabrechnung, Investitionen, Controlling, Buchhaltung und Dokumentation vorgesehen.

Laufen soll das Produkt auf Unix-Rechnern von IBM,

Hewlett-Packard und NCR. Dabei unterstuetzt es Datenhaltungsformen wie C-Isam und relationale Datenbanksysteme wie Ingres und Oracle 7. Als Programmiersprache dient das Cobol von Microfocus. Beim Netzwerkeinsatz ist der Unix-Rechner als Programm- und Daten- Server fuer MS-DOS-Clients vorgesehen. Den AS/400-Anwendern verspricht Orga-Ratio, dass die Unix-Umstellung in der Regel nicht laenger als drei Monate dauert.

Mitte 1993 soll eine Mainframe-Variante auf den Markt kommen.