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Oracle wird Peoplesoft-Offerte nicht aufstocken

14.10.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf der gestrigen Jahreshauptversammlung von Oracle hat Finanzchef Jeff Henley erklärte, der kalifornische Datenbankkonzern werde im Zuge seines feindlichen Übernahmeversuchs Peoplsoft nicht "überbezahlen". "Wir müssen sicher stellen, dass das zu einem Preis passiert, der gut für uns und unsere Aktionäre ist", sagte Henley. Oracle bietet pro Peoplesoft-Aktie (die gestern bei 20,70 Dollar notierte) 19,50 Dollar oder insgesamt 7,25 Milliarden Dollar für den Wettbewerber, dessen Aktionäre bislang wenig Interesse an einem Besitzerwechsel zeigen.

Oracle-Chef Lawrence "Larry" Ellison versuchte einmal mehr Gerüchte aus der Welt zu schaffen, seine Firma könnte Sun Microsystems übernehmen wollen. "Ich glaube nicht, dass Oracle im Hardwaregeschäft sein sollte, also denke ich, dass Sie nicht erleben werden, dass wir irgendwelche Hardwarefirmen kaufen", sagte Ellison. "Aber wir haben darüber nachgedacht." Charles Di Bona von Bernstein Investment Research and Management hält das für sinnvoll. "Ich denke sie sollten stattdessen nach Middleware schauen", meinte der Analyst. "Bea wäre zum Beispiel eine Möglichkeit für eine strategischere Erweiterung."

Generell geht Ellison davon aus, dass Oracle nicht mehr allein mit Eigenentwicklungen das nötige Umsatzwachstum erzielen kann. Da die Branche reife und das Unternehmen größer und größer werde, müsse man eine zweigleisige Strategie fahren und "ein paar Firmen aufkaufen". (tc)