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Oracle will Hyperion übernehmen

01.03.2007
Oracle steht vor der Übernahme der Business-Intelligence-Softwarefirma Hyperion.

Die Ellison-Company biete den Hyperion-Aktionären 52 Dollar in bar für jeden ihrer Anteile, schreibt das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Der Kaufpreis würde damit insgesamt rund 3,3 Milliarden Dollar betragen, ein Aufgeld von rund 21 Prozent auf Hyperions Schlusskurs von gestern. Der Deal, dem monatelange Verhandlungen vorausgingen, dürfe demnach bereits heute offiziell angekündigt werden. Oracle würde damit die Liste seiner Zukäufe verlängern, mit denen der Datenbankriese fehlendes Wachstum im alten Kerngeschäft wettzumachen versucht.

In den vergangenen zwei Jahren hatte Konzernchef Lawrence "Larry" Ellison über 20 Milliarden Dollar für den Kauf von mehr als 25 Softwarefirmen hingeblättert, darunter Peoplesoft und Siebel Systems. Oracle hat sich damit zum zweitgrößten Anbieter von Unternehmensanwendungen nach SAP aufgeschwungen. Speziell gegen den Walldorfer Erzrivalen richte sich auch der Kauf von Hyperion, so die Insider, denn viele SAP-Kunden setzten auch die BI-Software von Hyperion ein.

Oracle hatte im Dezember zwar starke Zahlen für sein zweites Fiskalquartal vorgelegt, die Investoren aber mit seinem Zuwachs im Lizenzgeschäft enttäuscht. Damals erklärte das Unternehmen, es sei nicht mehr gelungen, einige große Abschlüsse noch rechtzeitig im Berichtszeitraum unter Dach und Fach zu bekommen. Deswegen waren die Lizenzerlöse "nur" um 28 Prozent gestiegen nach 80 Prozent im vorhergehenden Vierteljahr.

Die Hyperion-Aktie schloss gestern 25 Cent leichter bei 42,84 Dollar; die Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt damit rund 2,5 Milliarden Dollar. Es wurde 1981 als IMRS gegründet und gehört mit seinem aktuellen "Hyperion System 9" zu den größten Anbietern von Software zur Geschäftsanalyse. Im Fiskaljahr 2006 setzt es 765 Millionen Dollar um. (tc)