Web

Oracle vs US-Justiz: Daimler-Chrysler befürchtet höhere Kosten

16.06.2004

Sollte Oracle die Übernahme von Peoplesoft gelingen, könnte dies Daimler-Chrysler zwischen 50 und 100 Millionen Dollar kosten, um die Peoplesoft-Anwendungen zu ersetzen, erklärte Michael Gorriz, Vice President für den IT-Bereich des Automobilherstellers. Der Daimler-Chrysler-Manager wurde als Zeuge im Prozess zwischen dem US-amerikanischen Justizministerium und Oracle gehört. Die Kartellbehörden versuchen auf dem Gerichtsweg, die von Oracle anvisierte feindliche Übernahme des Konkurrenten Peoplesoft abzublocken. Sie befürchten mit dem Verschwinden eines großen Anbieters nachlassenden Wettbewerb und damit steigende Preise für die Kunden.

Daimler-Chrysler setzt die Human-Resources- (HR)-Lösungen von Peoplesoft ein. Auch Gorriz fürchtet steigende Preise, sollte eine Anbieteroption für die Anwender wegfallen. "Es ist ein Vorteil, wenn sich drei unabhängige Wettbewerber im Markt tummeln", erklärte der Manager im Zeugenstand. Zeugen von Nexel Communications und Verizon Communications, die ebenfalls von den Justizbehörden vorgeladen wurden, bestätigten die Aussagen von Gorriz. Vertreter der besagten Firmen fürchten um Millionen-Investitionen in Peoplesoft-Software, sollte Oracle die Übernahme gelingen. Es bestehe die Gefahr, dass Oracle die Peoplesoft-Technik nicht weiter pflege. Die Oracle-Verantwortlichen beteuern derweil unentwegt, die Peoplesoft-Anwendungen noch mindestens ein Jahrzehnt weiterpflegen zu wollen. (ba)