Customer-Relationship-Management

Oracle versieht CRM mit Web-2.0-Anstrich und SAP-Integration

02.05.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

SAP-Kopplung über AIA

Für Kunden, die wie Steelcase eine ERP-Integration benötigen, will Oracle bessere Werkzeuge liefern. Diese Module setzen auf der "Application Integration Architecture" (AIA, vormals unter dem Codenamen Project X bekannt) auf und sollen eine Release-fähige Anbindung von CRM- und ERP-Software erlauben. "Wir verkaufen Integration nicht als Framework, sondern als vorkonfiguriertes Produkt", beschreibt es der Siebel-Manager. Neben den eigenen Produkten wie der "E-Business Suite" umfasst dies auch SAP-Software. Der Siebel-Verantwortliche hofft, dass SAP-Kunden der Siebel-Applikation den Vorzug gegenüber der CRM-Applikation "SAP CRM" geben werden. Das Konkurrenzprodukt biete keine mit Siebel vergleichbaren Branchenfunktionen und sei stark an das ERP-System der Walldorfer gebunden. "Unser CRM ist die kostengünstigere Alternative für SAP-Anwender", gibt sich Lye kämpferisch. Damit will Oracle das Argument der SAP entkräften, die eigene CRM-Lösung passe am besten zu einem SAP-basierenden ERP-System. Doch auch SAP hat erkannt, dass es nicht reicht, nur auf die Vorteile einer engen Kopplung mit der hauseigenen ERP-Technik zu pochen. Unlängst hatte der Oracle-Rivale ein deutlich überarbeitetes CRM-Produkt auf den Markt gebracht.

On-Demand und On-Premise haben unterschiedliche Release-Zyklen

Anthony Lye verantwortet die CRM-Entwicklung bei Oracle.
Anthony Lye verantwortet die CRM-Entwicklung bei Oracle.
Foto: Oracle

Wie Oracle bietet auch SAP CRM-Software sowohl zum Verkauf als auch zur Miete an. Allerdings basiert das SAP-Produkt auf der gleichen Grundlage, während die Oracle-Applikationen auf einer jeweils eigenen Codebasis aufsetzen und auch eigene Release-Zyklen haben. Die aktuelle On-Demand-Version von Oracles CRM-Produkt trägt die Release-Nummer 15, während die On-Premise-Variante bei der Versionsnummer 8.0 angelangt ist.

Ein für dieses Jahr in Aussicht gestelltes Koppelelement auf Basis von AIA soll es Anwendern ermöglichen, On-Demand- und On-Premise-CRM miteinander zu verbinden. Auf diese Weise könnten Firmen in ihren Niederlassungen Mietsysteme ausrollen, die auf den gleichen Datenbestand zugreifen wie die mit einer On-Premise-Applikation ausgestattete Zentrale. Obwohl das Miet- und das Kaufprodukt auf unterschiedlicher Software aufsetzen, verspricht der Anbieter einen problemlosen Umstieg von der Mietumgebung auf eine beim Kunden installierte CRM-Anwendung.