Oracle verschickt Blaue Briefe an Bea-Mitarbeiter

09.05.2008
Nach der Übernahme durch Oracle rollen die ersten Köpfe.

Kurz nachdem auch die EU-Kommission die 8,5 Milliarden Dollar teure Übernahme von Bea Systems durch Oracle genehmigt hat, beginnt der Softwareanbieter mit Entlassungen. Wie der britische Online-Dienst "The Register" unter Berufung auf Insider berichtet, will Oracle in manchen Abteilungen bis zur Hälfte der Mitarbeiter auf die Straße setzen. Allein die Abteilung um den Java-Applikations-Server Weblogic soll verschont werden. Dagegen seien erste Kandidaten für Kündigungen in den vier Portalbereichen zu finden, des Weiteren in den Abteilungen für SOA und Entwicklungs-Tools.

Oracle droht teure Giftpille

Insgesamt beabsichtigt der Business-Software- und Datenbankriese angeblich, bis zu 500 der insgesamt 4100 Mitarbeiter von Bea auf die Straße zu setzen. Offiziell hat Oracle noch keine Angaben zu einem Stellenabbau gemacht, angesichts der Überschneidungen auf der Produktseite kann jedoch mit solchen Maßnahmen gerechnet werden.

Oracle hatte Bea Systems Ende vergangenen Jahres gekauft. Der Akquisition ging ein längerer Abwehrkampf voraus, bei dem Bea das Angebot mehrmals abwies. Außerdem drehte der Middleware-Spezialist eine sogenannte Giftpille, um Oracle die feindliche Übernahme zu erschweren und wichtige Mitarbeiter an sich zu binden. Von dieser profitieren nun die von der Kündigung betroffenen Bea-Angestellten. So sieht die Vereinbarung für den Fall einer Übernahme bis zu ein Jahr Lohnfortzahlung vor, falls Mitarbeiter in den ersten zwölf Monaten nach dem Zusammenschluss entlassen werden. (mb)