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Oracle verlängert Angebot für Peoplesoft

04.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Oracle hat wie erwartet sein feindliches Übernahmeangebot für Peoplesoft verlängert, und zwar bis zum 18. Juli. Ursprünglich sollte die Offerte am kommenden Montag auslaufen. Bislang sei das Angebot von rund elf Prozent der Peoplesoft-Aktionäre akzeptiert worden, erklärte Oracle. Peoplesoft hatte zuvor mitgeteilt, dass Oracle im Falle einer Übernahme durch die mit zuletzt verkaufter Software installierte "Giftpille" Kosten von bis zu 354 Millionen Dollar drohen.

"Die alles andere als überwältigende Reaktion auf Oracles Angebot entspricht der Aussage des Peoplesoft-Verwaltungsrats, dass Oracles Angebot das Unternehmen unterbewertet und unannehmbare Risiken beinhaltet", erklärte Peoplesoft in einer Stellungnahme. Oracle bietet für jede Peoplesoft-Aktie 19,50 Dollar in bar oder insgesamt rund 6,3 Milliarden Dollar. 34,7 Millionen Anteile wurden Oracle zugesagt, insgesamt sind rund 316,6 Millionen am Markt. Am Ende des gestern wegen des Independence Day verkürzten US-Handels notiert das Peoplesoft-Papier 14 Cent leichter bei 17,84 Dollar.

Die Wahrscheinlichkeit, das Oracles Offerte in ihrer aktuellen Form erfolgreich ist, schwindet zusehends. Peoplesofts Kauf von J.D. Edwards erscheint realistischer. Das wiederum würde Oracle noch mehr kartellrechtliche Probleme bereiten als sie ohnehin schon drohen, denn die Ellison-Firma würde damit noch ein weiteres Unternehmen - wenn auch mit etwas anderer Kundenbasis - vom Markt nehmen. (tc)