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Oracle und Microsoft schnappen sich Großaufträge

21.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das britische Gesundheitsministerium National Health Service (NHS) hat jeweils Aufträge an die Konkurrenten Oracle und Microsoft vergeben. Den größeren Fisch hat dabei Oracle an Land gezogen. Die US-Company profitiert von einem 470 Millionen Dollar schweren Vertrag, den der NHS mit dem McKesson-Konsortium - bestehend aus McKesson Information Systems, IBM, Oracle und PricewaterhouseCoopers Consulting - geschlossen hat. Welchen Wert die von Oracle gelieferte Software hat, wurde nicht publiziert.

Die Summe dürfte jedoch nicht unerheblich sein: Implementiert werden soll nämlich das bislang größte Human-Resource-System (HR) auf Basis von Oracles E-Business-Suite "11i", das die Informationen von 1,2 Millionen Angestellten im britischen Gesundheits- und Krankenhauswesen verarbeitet und auf das bis zu 20.000 Mitarbeiter gleichzeitig zugreifen können. Das System soll im kommenden Jahr in die Pilotphase gehen und wird Oracle-Module wie "HR", "Payroll", "Self Service", "Customer Relationship Management", "Training and Administration", "HR Intelligence" und "Oracle Tutor" verwenden. Diese werden auf einer einzigen Oracle-"9i"-Datenbank laufen. Die entsprechende Hardware in Form von zehn Servern stammt von IBM, die in den Datenzentren von McKesson in Romford und Newcastle stehen. Die zentralisierte Oracle-Lösung wird 29 verschiedene Payroll- und 38 HR-Systeme ablösen, die derzeit von 550 verschiedenen NHS-Trusts eingesetzt werden.

Unabhängig von dem Oracle-Deal vergab der NHS einen 72,3 Millionen Dollar schweren Auftrag an Microsoft im Desktop-Bereich. Die bis dato 35.000 Einzelbestellungen für Microsofts Betriebssystem- und Office-Software wurden durch ein einziges Abonnement-Abkommen ersetzt, das jährlich erneuert werden soll. Alle NHS-Organisationen erhalten Lizenzen für Windows 2000 Professional, Office Professional XP sowie die "BackOffice"-Client-Software. (ka)