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Oracle tut sich schwer in Deutschland

27.07.2006

Trotz des eher flauen Geschäftsverlaufs der vergangenen Jahre bleibt der Manager aber optimistisch. Kunz' Wachstumsziel für das laufende Fiskaljahr liegt im zweistelligen Prozentbereich. Das Potenzial, dieses Ziel zu erreichen sieht der 45-jährige Manager, der seit 14 Jahren bei Oracle arbeitet, vor allem im Middleware- und Applikationsbereich. Allerdings erhofft sich Kunz trotz einer "hohen Abdeckung" auch im Datenbankgeschäft noch Wachstum.

Die Herausforderung für das neue Deutschland-Management ist jedoch groß. So prahlen die Oracle-Verantwortlichen auf internationalem Parkett mit Erfolgen im Anwendungsgeschäft. Als Beleg führen Sie Zahlen aus dem vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres an. Weltweit legten die Lizenzeinnahmen mit Applikationen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 84 Prozent zu, die zahlreichen Übernahmen herausgerechnet sind es immerhin noch 56 Prozent. Zum Vergleich zieht der Softwarekonzern aus dem US-amerikanischen Redwood Shores Angaben des ärgsten Widersachers im Anwendungsgeschäft SAP heran. Der deutsche Softwarehersteller hatte für das erste Quartal 2006 ein Plus von 14 Prozent im weltweiten Lizenzgeschäft gemeldet. Erst vor wenigen Tagen schreckten die badischen Softwerker die Finanzwelt mit vorläufigen Zahlen des zweiten Quartals auf (siehe auch: SAP steigert Lizenzumsatz unerwartet schwach). Hier kam der Softwarekonzern auf Lizenzeinnahmen in Höhe von 621 Millionen Euro, acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Finanzwelt hatte mit 675 Millionen Euro allerdings einen deutlich höheren Betrag erwartet.