Soft- und Hardwareschnittstellen sollen neue Lösung fördern:

Oracle sucht Standbein im E-Mail-Markt

23.12.1988

FRAMINGHAM (IDG) - Die Oracle Corporation will sich auf dem E-Mail-Markt etablieren. Das jetzt vorgestellte Produkt soll auch einen Draht zu dem firmeneigenen relationalen Datenbank-Management-System haben.

In seiner ersten Version läuft Oracle-Mail unter DECs VAX/VMS-Betriebssystem und unter der AT&T-Unix-Variante von Sun Microsystems. Die Mail-Daten selbst, einschließlich der Mitteilungen, Benutzerlisten und Konfigurationsinformationen, sind auf der Oracle-Datenbank gelagert. Später ist auch daran gedacht, das Produkt als bisher noch nicht näher beschriebene, tragbare und verteilte Lösung anzubieten.

Um Softwareanbietern die Entwicklung spezieller Anwendungsprogramme schmackhaft zu machen, will das Unternehmen eine Applikationsschnittstelle bereitstellen. Darüber hinaus steht laut Ronald Wohl, der bei Oracle mitverantwortlich für Office-Automation-Produkte ist, langfristig auf dem Programm, eine transparente Kommunikation zu einer "Vielzahl von Systemen zu ermöglichen", indem weitere Module wie Text-Retrieval oder Schnittstellen für den Macintosh von Apple oder IBMs Presentation Manager in die Produktpalette aufgenommen werden.

Die Ansichten darüber, ob und wie das Produkt auf dem Markt ankommt, weichen voneinander ab. Nach Aussagen von John McCarthy, einem Analysten von Forrester Research, dürfte es für Oracle nicht ganz leicht sein, mit renommierten E-Mail-Anbietern, wie DEC, IBM und Data General zu konkurrieren. Molly Upton, IDG-Marktkennerin in Framingham, geht davon aus, daß der Erfolg des neuen Produktes mit dem ebenfalls angekündigten Interface steht und fällt.